Ludwigshafen 75 Jahre VdK Oppau: Hier wird sozialer Zusammenhalt gelebt

Die beiden Vorsitzenden der VdK-Ortsgruppe Oppau, Edigheim, Pfingstweide: Frank Meier (links) und Johannes Neber.
Die beiden Vorsitzenden der VdK-Ortsgruppe Oppau, Edigheim, Pfingstweide: Frank Meier (links) und Johannes Neber.

Seit 1950 gibt es den VdK. Aus dem Verein, der sich ursprünglich für Kriegsbeschädigte eingesetzt hat, ist zwischenzeitlich mit 2,2 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband geworden, der sich für soziale Belange der Menschen in Deutschland einsetzt. Die Ortsgruppe Oppau, Edigheim, Pfingstweide feiert am Wochenende ihr 75-jähriges Bestehen. Dort wird sozialer Zusammenhalt gelebt.

In alten Erzählungen seien die ersten Vorstände der Ortsgruppe sehr gelobt worden, berichtet Johannes Neber, stellvertretender Vorsitzender der Ortsgruppe Oppau, Edigheim, Pfingstweide. Sie wurde von 39 Männern und Frauen gegründet und war kurze Zeit später mit fast 270 Mitgliedern einer der größten Ortsverbände Ludwigshafens.

Der erste Vorsitzende der Ortsgruppe war Hans Winterkorn. Er trat jedoch bereits 1950 zurück, woraufhin Helmut Hamm seine Nachfolge übernahm. „Sie organisierten Beton zum Aufbau der Häuser“, berichtet Neber. In alten Schriften heißt es, dass eigene Bauträgerunternehmen gegründet wurden, um die Wohnungsnot in den Nachkriegsjahren zu lindern.

Die Ursprünge des Verbands der Kriegsbeschädigten, -hinterbliebenen und Sozialrentner gehen auf die Nachkriegszeit zurück. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Selbsthilfegruppen gegründet, um Witwen, Waisen und Kriegsgeschädigte gegenüber der Verwaltung zu unterstützen und zu vertreten. Die Landesverbände etablierten sich zwischen 1946 und 1952.

Zahl der Mitglieder wächst rasant

In der Festschrift zum 50. Jubiläum des Ortsverbands Oppau, Edigheim, Pfingstweide ist zu lesen, dass „ohne Genehmigung der französischen Besatzungsmacht nichts lief“. Die, die in Not waren, mussten häufig öffentliche Fürsorge in Anspruch nehmen. An der Stelle begann die Aufgabe des VdK Deutschland. Weiter heißt es, unter Druck des Verbands trat 1949 das Landesversorgungsgesetz in Kraft, dem 1950 das Bundesversorgungsgesetz folgte. Mit französischer Genehmigung durfte man sich nun „VdK, Verband der Kriegsopfer, Hinterbliebenen und Sozialrentner“ nennen. Bei Einführung der Wehrpflicht nahm der VdK auch deren Opfer in seine Reihen auf. Die Mitgliederzahl in den nördlichen Stadtteilen stieg schnell auf 450 an. Mit der Neufassung des Schwerbehindertengesetzes, das 1974 in Kraft trat, nahm der VdK auch Behinderte und Selbsthilfegruppen in seine Reihen auf.

Anträge auf den Weg bringen, in Rechtsfragen beistehen

Ein weiteres Augenmerk gilt Menschen ohne Arbeit. Auch heute übernimmt der VdK die Aufgabe, seine Mitglieder bei Versorgungsfragen zu unterstützen, Anträge auf den Weg zu bringen und in Rechtsfragen beizustehen. „Die Ortsgruppen beraten jedoch nicht, sie verweisen die Hilfesuchenden an die Kreisstelle“, wie Vorsitzender Frank Meier, Ortsvorsteher von Oppau, erklärt. Die Ortsgruppe Oppau, Edigheim, Pfingstweide bietet ihren Mitgliedern jedoch beratende Vorträge, beispielsweise von der Kriminalpolizei. „Auch der gesellige Teil, wie Ausflugsfahrten oder festliches Zusammensein im Herbst, zur Vorweihnachtszeit oder am Muttertag wird bei uns gelebt“, berichtet der SPD-Politiker.

„Viele Senioren reisen gerne mit Bekannten. Wenn das Ganze dann noch organisiert wird, ist es für sie eine schöne Sache“, sagt Neber. Dazu wissen sie, sie werden dort nicht alleine gelassen. Die Organisation dieser Ausflüge und Reisen übernimmt der Vize-Vorsitzende mit seiner Frau. „Sicher treten anfangs auch deshalb einige bei uns ein“, gibt er augenzwinkernd zu. Damit nicht genug, ist der VdK auch Mitglied bei den Arbeitsgemeinschaften der Oppauer und Edigheimer Vereine und bringt sich dort mit ein. Laut dem Vorsitzenden sind es momentan weit mehr als 1000 Mitglieder die dem Ortsverband angehören.

Neber ist seit 2002 Mitglied und wurde im gleichen Jahr zum Vize-Vorsitzenden gewählt. Meier übernahm das Amt des Vorsitzenden im vergangenen Jahr, nachdem sein Vorgänger, Udo Scheuermann verstorben ist.

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