Spiel des Tages A-Klasse: Sieben Tore beim Derby Arminia II gegen VfR Friesenheim

Gekonnte Ballverarbeitung: Friesenheims Vincent Karcher (links) im Duell mit dem Arminen Jannick Rieger.
Gekonnte Ballverarbeitung: Friesenheims Vincent Karcher (links) im Duell mit dem Arminen Jannick Rieger.

Im Kellerduell der Fußball-A-Klasse Rhein-Pfalz hat der FC Arminia Ludwigshafen II gegen den VfR Friesenheim 3:4 (2:1) verloren. Der VfR, der vier von fünf Partien der Rückserie gewann und jedes Mal vier Tore erzielte, hat damit den FCA überflügelt.

Manchmal braucht man auch ein bisschen Glück. Das hatte der VfR, dem der 23-jährige Vincent Karcher regelrecht zulief. „Ich stamme aus Offenburg und wohne bei meiner Freundin in Friesenheim. Und da habe ich geschaut, welcher Verein in der Nähe ist“, berichtet der Industriekaufmann, der in Mannheim eine Weiterbildung macht. Seine Wahl fiel auf den VfR, wo er ein Zweitspielrecht bekam und toll eingeschlagen hat. Gegen die Arminia zeigte er eine hervorragende Leistung, war an zwei Toren beteiligt und traf einmal den Pfosten. „Die Friesenheimer haben schon eine coole Truppe. Da macht es großen Spaß“, betont Karcher in einem Dialekt, wie man ihn von Freiburg-Coach Christian Streich kennt.

Nach anfänglichem Abtasten nahm die Partie Fahrt auf, oder wie es Karcher ausdrückte: „Da wurde es etwas wild.“ FCA-Kapitän Noah Heberle bediente Flügelstürmer Jannick Rieger mit einem feinen Steckpass, und der zu ungestüme Jonathan Balley traf Rieger am Fuß. Den fälligen Elfmeter verwandelte Gianluca Giannetta sicher, aber da Mitspieler zu früh in den Strafraum eindrangen, ließ der energische und stark leitende Schiedsrichter Harald Haas den Elfmeter wiederholen. Giannetta bewies gute Nerven und vollstreckte erneut (10.). Doch der VfR steckte den Rückstand gut weg. Fast im Gegenzug bediente Destiny Agbonghae nach herrlichem Solo den mitgelaufenen Karcher, der per Flachschuss ausglich (12.).

Auch dritte Chance ein Tor

Auch die dritte Chance in diesem Derby führte zum Torjubel. Während die Friesenheimer eine Abseitsstellung reklamierten überwand Giannetta Torhüter Tobias Zelt gekonnt mit einem Heber (21.). In der Folge zog sich der FCA weit zurück, und die Gäste bestimmten die Partie, die jetzt in ruhigeren Bahnen verlief. Pech hatte Linksfuß Karcher, dessen gut getretener Freistoß an den Pfosten klatschte (32.). Eine Vorentscheidung verpasste Rieger, den Giannetta klasse freispielte in der zweiminütigen Nachspielzeit der ersten Hälfte.

„In der Kabine habe ich die Mannschaft darauf hingewiesen, dass Friesenheim Dampf machen wird und wir besonders in der ersten Viertelstunde konzentriert sein müssen. Aber wir waren nicht wach“, klagte Arminia-Coach Murat Celik. Der VfR war sofort im Spiel und nutzte die Schwächen des Gegners. „Wir haben oft die Tiefe gesucht und Moral bewiesen“, erklärte der Friesenheimer Spielertrainer Toni Butz. Nach einem der besten Angriffe der Grün-Schwarzen legte Agbonghae den Ball maßgerecht ab, Mertin Sendi erzielte mit leicht abgefälschtem Schuss den Ausgleich (50.). Auf der Gegenseite traf Tim Nothaft nur den Pfosten (51.). Friesenheim blieb aber dran und nach einem Foul von Regjep Berisha verwandelte Gery Tutino den Strafstoß (58.). Der VfR, der spielerische Vorteile besaß, hatte die Partie gedreht.

Zwar spielte Rieger nach einem weiten Abschlag von Torwart Lars Malmberg seine enorme Geschwindigkeit aus und traf zum 3:3 (61.), doch wenig später lenkte Luca Pfaender eine Hereingabe von Balley ins eigene Netz (66.). „Freie Bälle bringen wir nicht zum Mitspieler und machen zu viele einfache Fehler“, listet Celik die Mängel auf. Auch die Schlussoffensive verpuffte ergebnislos. Butz freute sich über „einen ganz wichtigen Sieg und eine fußballerische Entwicklung“. Und wie beurteilt er seinen zentralen Mittelfeldspieler Karcher? „Den Ball zum 1:1 hat er überlegt eingeschoben. Er hat eine gute Rückraumbesetzung und ist ein Gewinn für uns“, lobt der Trainer.

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