Ludwigshafen Abstieg mit Hängen und Würgen vermieden

Ruchheims Benedikt Thiel (links) absolvierte in seiner ersten Saison für den SVR 30 Spiele.
Ruchheims Benedikt Thiel (links) absolvierte in seiner ersten Saison für den SVR 30 Spiele.

«LUDWIGSHAFEN.» Der SV Ruchheim hat Glück gehabt. Nur weil sich die SG Steinfeld aus der Fußball-Bezirksliga zurückgezogen hat, blieben die Schwarz-Weißen in der Liga. Ohne die Hilfe der Südpfälzer hätten die Ruchheimer nach nur zwei Jahren in der Bezirksliga den Weg in die A-Klasse antreten müssen.

Es ist vieles schief gelaufen in einer Saison, in der der SVR vor dem Start einen personellen Aderlass verkraften musste, drei Trainer benötigte, 31 Spieler einsetzte und etliche Akteure dem Verein im Laufe der Runde den Rücken kehrten. Deshalb wurde auch nur das Minimum erreicht. „Unser Ziel, nicht abzusteigen, haben wir geschafft“, sagt der in der Winterpause gekommene Trainer Tobias Ehrenberg. In vielen Situationen habe die junge Mannschaft ihrer Unerfahrenheit Tribut gezollt und mit Fehlern zu Niederlagen beigetragen. „In der Winterpause haben uns noch einmal wichtige Spieler verlassen. Das war nicht leicht, aufzufangen, zumal der kleine Kader nicht förderlich war“, erklärt der Coach. So hat es nie eine echte Konkurrenzsituation gegeben und auch die Möglichkeiten, während der Spiele mit Einwechslungen zu reagieren, waren eingeschränkt. Besonders der Abgang der beiden bis dahin erfolgreichsten Torschützen Stevo Vrbarac (9) und Jan Gutermann (7) tat weh. Obwohl Vrbarac lediglich 14 Partien bestritt, und dabei nur neunmal in der Startformation stand, blieb er bester Torschütze. Gutermann war lange Zeit eine Institution. Mehr als fünf Treffer erzielten sonst nur Janosch Diemer (8) und Marc Rech (7). Nachdem sich der SVR und Vorjahres-Torjäger Alan Dos Santos vor der Runde nicht auf eine weitere Zusammenarbeit verständigen konnten, haben die Ruchheimer im Winter reagiert und den Brasilianer zurückgeholt. Mit fünf Toren in zehn Partien trug Dos Santos zum Ligaverbleib bei. Das Problem der Ruchheimer war aber nicht fehlende Treffsicherheit, was 65 Tore belegen, sondern die löchrige Abwehr. „Nach gegnerischen Standardsituationen bekommen wir zu viele Gegentreffer. Das liegt auch an der fehlenden Cleverness“, bemängelt Ehrenberg. Als Beispiel nennt er die Begegnung gegen die SG Steinfeld, als der SVR in der Endphase die Partie dreht, nach der 2:1-Führung aber weiter nach vorne spielte, anstatt den Vorsprung zu sichern. So fiel in der Nachspielzeit noch das 2:2. Der Trainer findet auch die Zahl der individuellen Fehler zu hoch. Dafür gebe es an der Einstellung der Mannschaft nichts zu kritisieren. „Zusammenhalt und Geschlossenheit sind ausgeprägt. Ebenso die Einsatz- und Leistungsbereitschaft sowie der Siegeswille“, lobt der Coach. Das Team habe nach Rückständen nie aufgegeben und das Umschalten in die Offensive deutlich verbessert. Angetan ist Ehrenberg von Mittelfeldspieler Janosch Diemer (24), der gereift sei, sich zum Führungsspieler entwickelt habe und als Anführer vorangehe. Diemer bestritt 27 Partien und stand beim Anpfiff immer auf dem Feld. Auf mehr Einsätze kommen Melvin Loch (31), Felix Jung, Benedikt Thiel und David Vogt (je 30).

x