Ludwigshafen Amberger sichert Arminia Arbeitssieg

Co-Produktion: Torschütze Tim Amberger (8) und Vorlagengeber Nauwid Amiri bejubeln den 1:0-Siegtreffer für die Armina.
Co-Produktion: Torschütze Tim Amberger (8) und Vorlagengeber Nauwid Amiri bejubeln den 1:0-Siegtreffer für die Armina.

«LUDWIGSHAFEN.»Der Spitzenreiter der Fußball-Verbandsliga, FC Arminia Ludwigshafen, hat gestern in einer fußballerisch ganz schwachen Partie das Derby beim Ludwigshafener SC 1:0 (0:0) gewonnen. Die Gäste versprühten keinerlei spielerischen Glanz und bissen beim gut organisierten LSC häufig auf Granit.

Rekordmeister FC Bayern München hat man in früheren Jahren oft nachgesagt, dass er unter anderem deswegen Titel geholt hat, weil er auch schlechte Spiele öfter gewann als die Konkurrenz. Wenn die Arminia am Ende Meister werden sollte, dann fällt zumindest der 1:0-Sieg beim LSC in die Rubrik „schlecht gespielt, aber dennoch gewonnen“. Im Laufe der Jahre sind die Begriffe „Arbeitssieg“ und „dreckiger Sieg“ in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. So sah es auch Arminia-Coach Maik Unfricht. „Das war ein ganz zerfahrenes Spiel, zu dem wir keine Einstellung gefunden haben. Mir haben die Zuschauer Leid getan. Das war ein dreckiger Sieg“, sagte der Trainer und zog an der Beruhigungszigarette. Die Ansprüche des FCA sind hoch, drei Punkte allein genügen nicht immer. Das Kombinationspiel der Arminia kam auf dem tiefen Boden nie zum Tragen. Es fehlte an Tempo, Präzision und Emotionalität. Die Aktionen waren nicht zwingend genug, weil der FCA zu drucklos agierte, nur selten bis zur Grundlinie kam und so kaum Torgefahr ausstrahlte. Klare Möglichkeiten blieben rar, oft gab es nur Halbchancen oder nicht einmal das. „Es war schwierig, weil auch die Abstände nicht gepasst haben“, sagte Robin Schwehm. Dem Mittelfeldspieler gelang nicht alles, aber er hatte viele Ballkontakte, scheute keinen Zweikampf und war bemüht, dem Aufbauspiel Linie zu geben. „Vielleicht haben wir den LSC auf die leichte Schulter genommen. Am Ende hätten wir beinahe noch den Ausgleich hinnehmen müssen“, gab Unfricht zu bedenken. Steffen Burkhard, der in der vorigen Saison noch das Trikot der Rot-Weißen getragen hatte, spielte schnörkel- und fehlerlos. „Das Tempo hat gefehlt, auch weil der LSC sehr tief stand“, analysierte der Verteidiger. LSC-Coach Michael Drese hatte den krassen Außenseiter gut eingestellt. Abwehrspieler Philipp da Silva spielte rechts offensiv und sollte die Vorstöße von David Braun unterbinden. Insgesamt gefielen die stark ersatzgeschwächten Gastgeber mit einer disziplinierten Vorstellung, bei der jeder Spieler seine Defensivaufgaben erfüllte. „Wir haben unsere Möglichkeiten ausgeschöpft und uns achtbar geschlagen. Aber auch wenn wir heute mit der Leistung zufrieden sein können, haben wir wieder verloren“, lenkte der Coach den Blick auf das, was wichtig ist – das Ergebnis. Dass es nicht zum torlosen Remis gereicht hat, lag am indirekt ausgeführten Freistoß, den Tim Amberger verwandelte (58.). „Der Ball war noch abgefälscht und ich war dran. Aber der Schuss von Tim war zu stramm, da haben die Finger vibriert“, schilderte Torwart Niklas Wiegand den Treffer zum 0:1. Innenverteidiger Ali Aydin, der sein bestes Saisonspiel ablieferte, ärgerte sich. „Das war ein typisches 0:0-Spiel, bei dem wir sogar zwei riesige Chancen hatten.“ Wie das ist, ein solches Spiel zu gewinnen, kann man bei Bayern München erfragen. Und seit gestern auch beim FC Arminia Ludwigshafen. So spielten sie Ludwigshafener SC: Wiegand - Yildirim, Dominik Jolic (87. Lorenz), Aydin, Terzi - Scharfenberger, Rehhäußer - da Silva (70. Di Ciaula), Taher, Julien Jubin - Prince Jubin FC Arminia Ludwigshafen: Urban - Hiemeleers, Rillig, Burkhard, Braun - Schwehm - Amos (68. Böcher), Pantano (82. Ferraro), Amiri (62. Styblo), Amberger - Sorg.

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