Ludwigshafen Angsthasenfußball im Spitzenspiel

91-80736974.jpg

Schifferstadt. Der ASV Maxdorf scheint unbeirrt Richtung Meisterschaft in Fußball-Bezirksliga zu steuern. Auch der ambitionierte derzeitige Tabellenvierte SV Phönix Schifferstadt vermochte den Spitzenreiter gestern nicht in Verlegenheit zu bringen. „Wir wollten hier nicht verlieren, das haben wir erreicht“, kommentierte ASV-Trainer Michael Rot das leistungsgerechte 0:0 auf dem Kunstrasen.

Wer von den beiden hochkarätig besetzten Spitzenmannschaften gestern einen richtigen Kracher erwartet hatte, wurde enttäuscht. Es krachte allenfalls, wenn die beiden Konkurrenten in verbissenen Zweikämpfen allzu heftig aneinander gerieten. Fouls und Härte wurden bisweilen übertrieben. So blieb auf beiden Seiten vieles Stückwerk, schöner Spielfluss und durchdachte Kombinationen waren die Seltenheit. Zu hektisch, emotional und von Taktik bestimmt wurde das Duell geführt. Es fehlte auf beiden Seiten an Mut und Risikobereitschaft, jeder hatte offenbar Angst, als Verlierer vom Platz zu gehen. „Vor allem in der Offensive lief alles viel zu nervös ab. Kontrolle über das Spiel bekam niemand“, analysierte Maxdorfs Stürmer Sascha Rühm, der nach der Pause zwar aufdrehte, aber bei seiner einzigen Chance noch rechtzeitig abgeblockt wurde (68.). Der kernige Torschuss verpuffte anschließend in einer schlampig getretenen Ecke. „Wir können es besser“, räumte der Maxdorfer Coach Michael Rot ein. „Aber es war wichtig, in einer intensiv geführten Begegnung in der Abwehr konsequent und diszipliniert zu stehen. Das geht halt manchmal auf Kosten von Angriffsbemühungen. Ich bin mit dem Resultat zufrieden.“ Auch auf Schifferstadter Seite mangelte es am „letzten Tick“, wie der bislang achtmalige Torschütze Osman Boyraz selbstkritisch sagte. Vier Minuten vor Ende scheiterte Boyraz am starken ASV-Torwart Taner Özdemir, der Sekunden später auch einen Schuss des quirligen Dana Kader um den Pfosten drehte. Özdemir war mit Rühm und Völkl gestern die Säule des ASV. Er hielt den Punkt fest. Boyraz, der mit Übersicht begann, dann aber beim Zweikampfgestochere mitmachte, servierte den Zuckerpass zur besten Phönix-Chance und größten der gesamten 90 Minuten überhaupt. Abdellatif Sabri scheiterte aber freistehend am Fuß des Gäste-Keepers (37.). „Das war zu wenig, um einen Spitzenreiter bezwingen zu können“, haderte Phönix-Trainer Karl-Heinz Schmitt: „Wir agierten als Herausforderer zu vorsichtig und haben uns zu wenig zugetraut.“ Die kompromisslosen Abwehrleute Martin Rau, Gökhan Dogan und Ricardo Santoro garantierten wenigstens, dass der Abstand zum Primus nicht größer wurde. „Wir bleiben dran“, sagte Abwehrchef Rau. so spielten sie Phönix Schifferstadt: Hirschmann - Juric, Rau, Dogan, Santoro - Sorg, Koc - Sabri, Boyraz, Seker (84. Tunc) - Kader ASV Maxdorf: Özdemir - Martsfeld, Hilzendegen, Gomola, Said - Weiß (78. Hoffmann), Winsel (82. Gunzelmann), Völkl, Gehrlein (73. Haas) - Gerner, Rühm. Gelbe Karten: Santoro, Juric, Kader, Sabri, Sorg - Hilzendegen, Gerner - Beste Spieler: Rau, Dogan, Santoro - Özdemir, Rühm, Völkl - Zuschauer: 320 - Schiedsrichter: Knarr (Offenbach).

x