Mannheim „Animagic 2024“: Manga-Helden erobern Rosengarten

„Cosplay“-Fans lieben es, sich von Kopf bis Fuß in eine fiktive Figur zu verwandeln.
»Cosplay«-Fans lieben es, sich von Kopf bis Fuß in eine fiktive Figur zu verwandeln.

Ist schon wieder Halloween oder Fasnacht? Natürlich nicht. Aber woher stammen diese vielen Menschen, die sich jedes Jahr mitten im Sommer kostümieren? „Cosplay“ heißt das Zauberwort. Von Freitag, 2., bis Sonntag, 4. August, findet im Mannheimer Rosengarten die „Animagic 2024“, eine der größten Manga-Messen in Deutschland, statt.

„Cosplay“ bezeichnet die Leidenschaft und illustre Verkleidungskunst, die aus Japan nach Europa herübergeschwappt ist. Fans aller Altersgruppen kopieren das Aussehen von Figuren aus fernöstlichen Comic-Heften bis ins letzte Detail und entfliehen auf diese Weise für kurze Zeit der realen Welt. Und von solchen Abgesandten aus dem Reich der Cartoons wimmelt es am Wochenende wieder rund um den Rosengarten. Gut ein Drittel der erwarteten 30.000 Besucher dürften dann wieder in aufwendigen und schrillen Kostümen erscheinen.

Das Wort „Cosplay“ setzt sich aus den Wörtern „Kostüm“ und „Spiel“ zusammen. „Cosplayer“ sind bekannt für ihre Kreativität und ihre große Liebe zum Detail. Sie kombinieren die Fähigkeiten des Nähens, der Arbeit mit Schaum- und Thermoplastik, des Requisitenbaus, des Perückenstylings oder des Spezialeffekt-Make-ups. Jeder Teilnehmer gibt alles, um sicherzustellen, dass sein Kostüm dem Design eines bestimmten Helden entspricht. Und diese Figuren stammen beispielsweise aus japanischen Bildgeschichten, so genannten Mangas, Videospielen und fernöstlichen Zeichentrickfilmen.

Schräges Durcheinander

In Mannheim lockt das schräge Durcheinander der auf Kostüme und Performance ausgerichteten Kunst Fans einer verschworenen Community auf die „Animagic“. Und alle haben das gleiche gemeinsame Interesse daran, sich von Kopf bis Fuß in eine fiktive Figur zu verwandeln. Soziale Medien spielen in der „Cosplay“-Welt eine wichtige Rolle. Instagram, TikTok und Twitter sind die wichtigsten Plattformen, die Akteure am häufigsten nutzen, um mit Gleichgesinnten zu interagieren.

Das Programm bietet an drei Tagen neben japanischer Populärkultur auch Kino, Neues von Händlern, Showauftritte, japanische Ehrengäste, Zeichenkurse, Konzerte, Frage-und-Antwort-Podien, Synchron-Workshops oder einen Gamesroom. Als „VIP“ sind wieder Zeichner und Regisseure verschiedener Anime-Studios, Sänger und Musikbands aus Japan angekündigt. Hersteller wie Nintendo präsentieren aktuelle Videospiele. Auf der Hauptbühne im Rosengarten findet ein Wettbewerb statt, bei dem neben der Gestaltung des Kostüms vor allem die Verkörperung des dargestellten Charakters im Vordergrund steht. Selbst das Jazzlokal „Ella & Louis“ kann sich dem farbenprächtigen Ansturm der Kunstfiguren nicht entziehen: „Night of Cosplay“ heißt es am Samstag bis weit nach Mitternacht.

Info

Messe „Animagic 2024“ im Mannheimer Rosengarten. Öffnungszeiten: Freitag, 2. August, 13 bis 1 Uhr, Samstag, 3. August, 9.30 bis 1 Uhr, Sonntag, 4. August, 10 bis 18.30 Uhr.

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