Vorderpfalz Arbeitsmarkt: Mehr Leute ohne Job – Sommereffekt tritt früher ein als üblich

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Der Sommer ist bereits auf dem Arbeitsmarkt angekommen: Im Juni waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Ludwigshafen mit insgesamt 16.204 Arbeitslosen 213 mehr registriert als im Vormonat und 1141 mehr als vor einem Jahr.

Beim Jobcenter Vorderpfalz-Ludwigshafen waren mit 10.081 Personen 124 mehr registriert als im Mai. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 6,9 Prozent. 3.190 Personen haben sich im Juni arbeitslos gemeldet, 117 weniger als im Vormonat und 113 weniger als vor einem Jahr. Im selben Zeitraum konnten weiteren Agenturangaben zufolge 2989 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit beenden, 392 weniger als im Mai, jedoch 133 mehr als im Vorjahr.

Agenturchef Daniel Lips
Agenturchef Daniel Lips

„Üblicherweise startet die Sommerpause auf dem Arbeitsmarkt im Juli, da viele Ausbildungsverhältnisse Ende Juni auslaufen und sich alle, die nicht direkt einen Anschlussvertrag erhalten, arbeitslos melden“, sagt Daniel Lips, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur. Zudem sei die Nachfrage nach Arbeitskräften in den Sommermonaten geringer und ziehe erst zum Herbst wieder an. „Im Juni haben wir in diesem Jahr allerdings weniger Abgänge in einen Job, eine Ausbildung oder eine Qualifizierungsmaßnahme als im Mai, was zu dem verfrühten Sommereffekt führte. Dennoch ist die Lage am Arbeitsmarkt unverändert stabil. Unser Fokus liegt weiterhin auf Qualifizierung und Weiterbildung, um arbeitslosen Personen den Weg in die Berufswelt zu ebnen und Beschäftigten den Er-halt ihres Jobs zu sichern“, so Lips.

Denn Personal werde benötigt, auch wenn die Meldungen neuer Stellen den niedrigsten Juni-Wert seit sechs Jahren erreicht hätten. So wurden dem Arbeitgeber-Service 392 neue Jobmöglichkeiten gemeldet, 140 weniger als im Vormonat und 186 weniger als vor einem Jahr. Der Bestand umfasse aktuell 3317 Stellen, 13 weniger als im Mai und 194 weniger als im Vorjahr. „Die anhaltenden gesamtpolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen lassen Arbeitgeber verhaltener agieren“, erklärt Lips.

Betriebe suchen weiterhin Fachkräfte

Der Ausbildungsmarkt steuere langsam auf die Zielgerade zu. Dennoch sei es noch nicht zu spät, eine Lehrstelle zu bekommen. „Zahlreiche Betriebe suchen weiterhin ihre Fachkräfte von morgen, die in diesem Jahr ihre Ausbildung starten möchten“, so Lips. Seit Beginn des Berichtsjahrs im Oktober 2023 seien 2171 Ausbildungsstellen gemeldet worden, 135 weniger als im Vorjahreszeitraum. Davon seien noch 847 unbesetzt, 345 weniger als im Vorjahr.

Bisher haben sich Lips zufolge 1935 junge Menschen bei der Berufsberatung gemeldet, 29 weniger als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Davon seien noch 884 auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, 39 weniger als im Juni 2023. „Es ist auch jetzt noch nicht zu spät, seine Zukunft in die Hand zu nehmen. Jungen Menschen, die noch nach einer Lehrstelle suchen oder noch gar nicht wissen, wo die berufliche Reise hingehen soll, rate ich, sich bei der Berufsberatung zu melden“, appelliert Lips.

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