Ludwigshafen Arminias Arbeitssieg

SAARBRÜCKEN. Vom Anpfiff weg 20 Minuten lang geschlafen, auch den Rückstand nicht als Weckruf wahrgenommen: Das sah gestern zunächst gar nicht gut aus für die Elf des FC Arminia Ludwigshafen. Dennoch: Der 3:2 (1:1)-Sieg bei der U23 des 1. FC Saarbrücken war nun das siebte Spiel in Folge ohne Niederlage in der Fußball-Oberliga Südwest.

Der Kapitän hatte gut frotzeln: „Im Training probiert er es immer, jetzt hat es geklappt. Besser wäre, er würde im Spiel mal die einfachen Tore machen“, grinste Pietro Berrafato. Marcel Bormeth grinste mit. Die beiden hatten mit ihren Treffern für die Wende an der Saar gesorgt. Bormeths Volleyknaller aus 35 Metern war schlichtweg grandios – Saisontreffer Nummer drei für den 18-Jährigen, der gestern nicht nur des Kunstschusses wegen zu den Aktivposten seiner Mannschaft zählte. Berrafato hatte, wie auch Nebenmann Steffen Burkhard, in der anfänglichen Schwächephase konsequent abgeräumt. Und er hatte sich im rechten Moment in Gegners Strafraum gestohlen. Dort bis dato nicht gesichtet, fühlte sich denn in der 78. Minute auch kein FCS’ler so recht zuständig. Berrafato fiel ein abgefälschter Freistoß vor die Füße, der Abwehrchef nutzte die Gunst: 3:2. Dass es noch mal so weit kommen sollte, daran hatten wohl nur die Optimisten unter den FC-Anhängern geglaubt. Im dritten Spiel unter ihrem neuen Coach Martin Fokel hatten die Saarbrücker eine starke Partie geboten, immer wieder gefährliche Angriffe über die Außen vorgetragen. Dem Führungstreffer hatte allerdings Christoph Böcher mit einem Katastrophenpass am eigenen Strafraum den Weg geebnet (8.). „Da haben wir schlecht verteidigt“, sagte später Trainer Thomas Fichtner, der seine Abwehr auch danach noch dreimal nicht im Bilde sah. Etwa beim 2:1, als erneut FCS-Kapitän Dominic Altmeier zur Stelle war, oder beim Pfostentreffer von Godmer Mabouba. Die Arminen aber glaubten offenkundig an ihre Chance. Mit dem 2:3 gingen bei den Hausherren die Köpfe nach unten. Die hatten ihren Schwung verloren, ihre halbherzige Schlussoffensive verpuffte. „Mund abputzen, fertig, die drei Punkte nehmen“, wollte auch Thomas Fichtner nicht verhehlen, dass der Erfolg gegen eine „starke Saarbrücker Mannschaft“ glücklich war. „Ich wäre mit dem 2:2 zufrieden gewesen“, meinte Berrafato. Warum er sich dann noch mal nach vorne gesprintet war? „Ich muss doch mit gutem Beispiel voran marschieren.“ (cha)

x