Ludwigshafen Ausbildungsmesse „Sprungbrett“ noch am Samstag in der Eberthalle

Aufstieg leicht gemacht: In manche Berufsbilder konnten die Jugendlichen virtuelle Einblicke mit der VR-Brille erhalten, an ande
Aufstieg leicht gemacht: In manche Berufsbilder konnten die Jugendlichen virtuelle Einblicke mit der VR-Brille erhalten, an anderen Stellen ging es sehr praktisch zu.

Die einen sind auf „Trüffelsuche“ und wollen die besten Bewerber für ihre Ausbildungsberufe finden, auf der anderen Seite stehen angehende Schulabgänger auf der Suche nach dem Traumberuf. Auf der Ausbildungs- und Studienmesse „Sprungbrett“ treffen beide Gruppen aufeinander.

Nicht nur auf den ersten Blick ist das Angebot für die Jugendlichen erschlagend: Über 120 Aussteller, mehr als 300 Berufsbilder und rund 700 Studiengänge – welcher 14-Jährige soll sich dazwischen zurechtfinden? „Wir versuchen mit gezielten Nachfragen herauszuarbeiten, ob die Jugendlichen zumindest schon eine grobe Vorstellung davon haben, in welche Richtung sie sich einmal beruflich entwickeln wollen“, erklärte Rainer Schmidbauer von den TWL. Dafür sei der Samstag geeigneter als der Freitag, an dem sich die jungen Menschen klassenweise durch die Gänge schoben und, mal mehr, mal weniger begeistert, vorgefertigte Fragebögen abarbeiteten. „Am Samstag kommen mit ihren Eltern die, die sich tatsächlich interessieren“, so die Erfahrung des TWL-Ausbilders.

Jugendliche präsentieren sich

Doch auch am Freitag gab es durchaus gute Gespräche, versicherte Sabine Schumacher am Stand der BASF. Die Anwesenheit des Chemieunternehmens sei außerdem ein wichtiges Signal. „Wir zeigen damit, dass uns Ausbildung nach wie vor wichtig ist!“ Für Schumacher war am Eröffnungstag auch das Äußere der Schülerinnen und Schüler wichtig und entsprechend freute sie sich über herausgeputzte Jugendliche: „Das sind die Leute, die sich hier präsentieren wollen.“

Allen gemeinsam sei für einen künftigen Beruf die Suche nach Sinn. „Dieser Generation müssen wir erklären, was sie mit ihrem Beruf künftig einmal bewegen können.“ Bilder davon gab es am Stand der Agentur für Arbeit, die gleichermaßen als Dienstleister in der Berufsberatung, wie auch als Arbeitgeber vertreten war und mit VR-Brillen in die virtuelle Welt möglicher Berufsbilder einführte. „Wir haben rund 30 Berufsbilder dabei“, erklärte Sprecherin Sandrina Lederer. Wobei sich Bürojobs in der virtuellen Welt nicht sonderlich unterscheiden.

Auch unbekannte Berufsbilder

Ob auch die Berufsbilder der Bundeswehr mit dabei waren? Viele davon seien schließlich unbekannt, erklärte eine Beraterin. „Die wenigstens wissen, dass die Bundeswehr auch 80.000 Menschen in Zivilberufen beschäftigt.“ Daher seien Messen wie die „Sprungbrett“ wichtig, diese Berufsbilder besser zu bewerben. „Rund 80 Prozent des Interesses gilt dem militärischen Bereich.“ Dabei spiele auch die politische Lage in der Welt sicher eine Rolle. „Durch die Bedrohungslage sind die Aufgaben der Bundeswehr viel stärker im Blickfeld“, glaubt sie. Und das große Interesse am Stand bestätigte sie in dieser Ansicht.

Andere sind schon bekannt, aber auch hier gab es Überraschungen. Das Unternehmen Amazon war beispielsweise erstmals in der Eberthalle vertreten. „Viele wissen nicht, dass wir auch einen relativ großen technischen Bereich haben, für den wir Ausbildungen etwa in der Mechatronik oder in der Instandhaltungstechnik anbieten“, so ein Sprecher, der allerdings auch einräumte, dass dieses Ausbildungsprogramm erst vor wenigen Jahren gestartet sei. Andere wie Voegele, die Bauunternehmen Heberger oder Diringer&Scheidel, die Pfalzwerke, Chemieunternehmen aus der Metropolregion und jede Menge Hochschulen, sind bereits seit Jahren auf der „Sprungbrett“ aktiv. „Die Halle ist wieder komplett ausgebucht“, berichtete Corinne Hofmann vom Veranstalter Lukom. „Wir hatten wieder viele kurzfristige Anfragen, die wir gar nicht bedienen konnten.“ Die Vielfalt sei auf alle Fälle wieder gegeben. Auch vor der Halle. Dort warben unter anderem die „Diakonissen“ für Pflegeberufe. „Eine wunderschöne Ausbildung. Nach den drei Jahren kann man überall in Europa abreiten.“ Und einer der bestbezahlten Ausbildungsberufe mit „wahnsinnigen Aufstiegsmöglichkeiten“ sei die Pflege außerdem.

Die Messe „Sprungbrett“ findet noch am Samstag von 9 bis 16 Uhr in der Friedrich-Ebert-Halle. Der Eintritt ist frei.

x