Ludwigshafen BASF-Strategie: Politik in Ludwigshafen zeigt sich besorgt

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Was passiert mit dem Standort Ludwigshafen, sollte die BASF im Stammwerk einen rigideren Sparkurs einschlagen? Schlimme Befürchtungen hat der Konzern einstweilen zerstreut – doch die Sorgen wachsen in der Stadt.

Die BASF kämpft mit einem weitreichenden Umbau gegen hohe Energiekosten und schwache Wirtschaftsentwicklung. Mit einer neuen Strategie will Vorstandschef Markus Kamieth den Konzern profitabler machen. Die neue Strategie sieht einen Fokus auf das Kerngeschäft vor. Für das Stammwerk bedeutet dies, dass eine Stilllegung weiterer Anlagen nicht ausgeschlossen wird, 700 Stellen gestrichen werden.

„Für Ludwigshafen ist es entscheidend, dass die BASF die industrielle Transformation ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltig gestaltet“, kommentiert Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (62, parteilos) die Entwicklung. „Der angekündigte Umbau von fossilen Rohstoffen hin zu erneuerbaren Energien ist ein mutiger und wegweisender Schritt.“ Dass sich die BASF zum Standort Ludwigshafen bekenne, sei „ein bedeutendes Signal für unsere Stadt“.

Strukturhilfen für die Stadt

Steinruck betont: „Die Umsetzung dieser Konzernstrategie ist eine enorme Herausforderung, deren Auswirkungen wir in Ludwigshafen bereits heute spüren. Es ist daher unerlässlich, dass die ökologischen Transformationsprozesse, die auf europäischer, Bundes- und Landesebene angestoßen werden, mit entsprechenden Strukturhilfen begleitet werden – sowohl für die Unternehmen als auch für die Kommunen.“ Keine Stadt, da spreche sie nicht nur für Ludwigshafen, könne die Folgen eines so tiefgreifenden Wandels allein bewältigen.

„Schicksalsgemeischaft“ der Bürger und der BASF

Peter Uebel (60), Vorsitzender der CDU-Fraktion im Ludwigshafener Stadtrat, findet, dass BASF und die Stadt Ludwigshafen seit jeher in einer engen Schicksalsgemeinschaft stehen. „Die Bürger dieser Stadt haben im Laufe der Firmengeschichte immer zu ihrer Anilin gestanden“, so Uebel. Stadt und BASF hätten alle Herausforderungen gemeinsam angenommen, deshalb erwarte man, dass die BASF auch in Zeiten einer Umstrukturierung zu ihrer Verantwortung für die Region stehe.

Ein bisher nicht bezifferter Abbau von Mitarbeitern und Schließung einzelner Anlagen am Standort Ludwigshafen sei allerdings ein weiterer Schlag für die „eh schon finanziell stark gebeutelte Stadt“, so Uebel. Auch er bekräftigt, man hoffe auf „umgehende Maßnahmen“ der Bundesregierung, um den Standort Ludwigshafen als Wirtschaftsmotor zu stärken. „Genauso gehen wir davon aus, dass Stadt und BASF im Schulterschluss sich gemeinsam den Herausforderungen des Transformationsprozesses stellen“, sagt Uebel.

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