Ludwigshafen Baustelle bremst Berufsverkehr

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Wendemanöver auf der Kreuzung, lange Rückstaus an Knotenpunkten, Brummis mitten in Frankenthal: Die Folgen der Sperrungen an der B-9-Anschlussstelle Frankenthal-Mitte sind massiv. Die gute Nachricht: Dieser Zustand wird nur noch zwei Wochen anhalten. Die schlechte Nachricht: An dem Zustand etwas ändern können oder wollen offenbar weder Stadt noch Landesbetrieb Mobilität.

Natürlich schafft es der Fahrer des Tanklastzugs nicht im ersten Versuch, seinen Brummi auf der Kreuzung zu wenden und in entgegengesetzter Richtung auf die Bundesstraße 9 zu steuern. Die Folge: Die Autos am Knotenpunkt Europaring/Benderstraße/B 9/Foltzring müssen auf den Lastwagen warten. Die Folge der Folge: Rückstau in alle Richtungen. Besonders im Berufsverkehr sorgt die Sperrung zweier Fahrbeziehungen an der Anschlussstelle Frankenthal-Mitte für einigen Verdruss – in der Stadt und auch im Ludwigshafener Norden. Alexander Koch, Sachbearbeiter Verkehr der Polizeiinspektion Frankenthal, ist einstweilen froh, dass es bei den gefährlichen Wendemanövern noch keinen Unfall gegeben hat. Die Polizei bemühe sich an den neuralgischen Punkten um intensivere Kontrollen. Das akute Problem bleibt aber. Stark verkürzt ist die Gefechtslage die folgende: Die Stadt sieht sich vom Landesbetrieb Mobilität LBM nicht frühzeitig und umfassend genug informiert. Ganz anders die Analyse der Landesbehörde in Speyer: Beim Einrichten von Baustellen auf stark belasteten Straßen seien die Behinderungen des Verkehrs anfangs immer enorm, berichtet der stellvertretende LBM-Leiter Manfred Borell. So sei es auch im Fall von Frankenthal-Mitte gewesen. „Wir stellen aber auch regelmäßig fest, dass sich das Stauaufkommen und die Verkehrsbehinderungen in den Folgetagen zunehmend abschwächen. Dies war auch auf der B 9 bei Frankenthal Ende letzter Woche zu beobachten.“ Die Probleme an den Kreuzungen zu unterbinden, liege nicht in der Macht des LBM, sagt Borell: „Hier bleibt lediglich die Möglichkeit, an die Vernunft, insbesondere von Fahrern von größeren Fahrzeugen oder Lieferwagen, die einen größeren Wenderadius haben, zu appellieren, der Umleitung zu folgen.“ Eine schnelle Reaktion wegen der Spitzkehren hält Borell weder für angebracht noch für einfach umsetzbar: Die Grünphase etwa für den Verkehr aus dem Norden Ludwigshafens oder aus Richtung Süden an den beiden Kreuzungen zu verlängern, hätte wiederum Folgen für Ampeln auf der Umleitungsstrecke durch Frankenthals Innenstadt. Frankenthals Beigeordneter Bernd Knöppel (CDU) stört insbesondere die extreme Zunahme des Schwerlastverkehrs, der sich vom oder zum BASF-Kombiterminal durch Frankenthal quält. Knöppel hielte eine Beschilderung überörtlicher Umleitungsstrecken über die A 6 und A 61 für sinnvoll. Davon wiederum hält LBM-Mann Borell wenig: Im Vorfeld sei entschieden worden, auf eine separate Umleitungsbeschilderung zu verzichten. Die Erfahrung zeige, dass diese von Fahrern der Lastzüge nicht befolgt würden – weil diese sich an ihren Navigationsgeräten orientierten.

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