Ludwigshafen Bei der Nachwuchsförderung am Ball

6000 Euro von der Sparda-Bank: Von dem Geld werden neue Geräte für die „Ballfüchse“ angeschafft.
6000 Euro von der Sparda-Bank: Von dem Geld werden neue Geräte für die »Ballfüchse« angeschafft.

«Böhl-Iggelheim.» Mit einem Angebot, das von Karneval über Ju-Jutsu bis zum Wintersport reicht, ist der Turn- und Sportverein (TSV) Iggelheim 1884 breit aufgestellt. Nach den Fasnachtern bilden die Handballer die zweitgrößte Abteilung des rund 800 Mitglieder starken Vereins. Neben sportlichen Erfolgen zählen für die Mannschaften ein guter Umgang miteinander, Nachwuchsförderung und die Freundschaft mit dem Partnerverein im französischen Wahagnies.

Für den Nachwuchs der Handballabteilung des TSV gab es jüngst eine große Überraschung. Bei der Spendenaktion „Spardahilft“ der Sparda-Bank hatten die Mitglieder und Freunde des Vereins fleißig Klicks verteilt, so dass am Ende die Höchstsumme von 6000 Euro für die „Ballfüchse“ zusammen kam. Seit einem Jahr gibt es das spezielle Angebot für Drei- bis Fünfjährige, das mit kindgerechten Spiel- und Übungsformen die körperliche Entwicklung unterstützen und Talente fördern soll. „Wir haben zurzeit zwei Gruppen mit je 20 Kindern“, sagt Hermann Gebhart, Vorsitzender des TSV Iggelheim. Und es gebe bereits Wartelisten, fügt Reiner Liedy vom Abteilungsleiter-Team hinzu. Es hat sich offenbar herumgesprochen, dass die Ballschule weit mehr als eine Spielstunde ist. Die Trainer bringen nicht nur Erfahrungen im Umgang mit Kindern aus ihren Berufen mit, sondern haben auch bei der Heidelberger Ballschule als Kooperationspartner die entsprechende Ausbildung absolviert. „Wir möchten von den Betreuern her eine sehr gute Qualität anbieten“, betont Hermann Gebhart. Das Geld aus der Spendenaktion kann der Verein gut gebrauchen, da für die dringende Anschaffung neuer Geräte die Mittel fehlten. Einen Ballwagen samt Inhalt und einen Balance-Parcours bekommen die Kinder nun schon einmal für ihr Training. Auch der Rest der Summe ist bereits verplant. So sind auch künftig spannende Stunden gesichert. Das Angebot sei im Übrigen für alle Kinder geeignet, auch wenn sie etwa eine Behinderung hätten, erklärt der Vorsitzende. „Wir schließen niemanden aus.“ Wer den „Ballfüchsen“ entwachsen ist, kann bei den Minis der Handballabteilung mittrainieren. „Es ist ein spielerisches Heranführen an den Handball“, sagt Liedy. Wettbewerbe finden bei den Sechs- bis Achtjährigen noch nicht statt. Auch die E-Jugend (acht bis zehn Jahre) ist aktuell noch nicht im Spielbetrieb. „Da befinden wir uns noch im Aufbau“, so Liedy. Rund zehn Kinder trainieren derzeit regelmäßig donnerstags in der Turnhalle der Peter-Gärtner-Realschule plus. „Da darf man gerne mal reinschnuppern.“ Gerade im Jugendbereich würde sich der Verein durchaus über Nachwuchs freuen, denn mangels Spielern der jeweiligen Altersklassen sind die D- und die B-Jugend derzeit nicht besetzt. C- und A-Jugend dagegen sind aktiv und auch im Spielbetrieb. „Im Moment ist es schon eine Leistung, die Jugend bis zur A-Jugend zu bringen“, bemerkt Reiner Liedy. Oft wechselten die Spieler nach einer Weile zu größeren Vereinen. „Alle Vereine kämpfen um die Jugend“, sagt der Trainer, der in Zukunft mit noch mehr Spielgemeinschaften rechnet. Bei der zweiten Herren-Mannschaft ist das auch bei den Iggelheimern schon der Fall. Zusammen mit den Spielern des SV Meckenheim tritt die Mannschaft in der A-Klasse an. Mit seiner Damen-Mannschaft ist der TSV in der Verbandsliga vertreten. Und die Erste Herren-Mannschaft spielt seit Langem in der höchsten pfälzischen Klasse, der Pfalzliga. Für den Verein ein Grund stolz zu sein, aber auch eine Herausforderung. „Das ist die Grenze, was der Verein finanziell tragen kann“, räumt Hermann Gebhart ein. Einen Aufstieg würde die Vereinsführung zwar nicht blockieren, jedoch ginge das nicht ohne finanzkräftigen Sponsor. „Wenn man sich in der nächsten Klasse halten will, wird das schon teuer.“ Ein Thema, das dem Verein sehr am Herzen liegt, ist der Umgang miteinander. „Alle unsere Betreuer haben den Verhaltenskodex unterschrieben“, betont Gebhart. Über den Sport hinaus sollen die Mitglieder zusammenwachsen, weshalb auch gemeinsame Feste oder Camps veranstaltet werden. So steht etwa für den 15. April von 15 bis 17 Uhr in der TSV-Halle ein Tag für den Nachwuchs an. Unter dem Motto „Frühlingszauber“ sehen die TSV-Kinder und ihre Freunde, was die einzelnen Abteilungen zu bieten haben. Und ausdrücklich möchte der Vorstand dazu alle Kinder der Asylbewerber im Ort einladen. Ein weiterer Aspekt des Vereinslebens ist die Partnerschaft mit den Handballern in Wahagnies. Die besteht seit über 50 Jahren, und bis heute gibt es einen regen Austausch im Jugendbereich. Damit zeigt der TSV einmal mehr, dass Sport verbindet – auch über Ländergrenzen hinweg.

x