Ludwigshafen Bekenntnis eines Juwels

Ludwigshafen. Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen steht nach dem viel zu knapp ausgefallenen 3:1 (2:1)-Sieg gegen den FV Diefflen am Samstag dort, wo das Team hinwill: im oberen Tabellendrittel. Wie gegen Betzdorf darf der Erfolg aber nicht überbewertet werden, weil der Gegner viel zu schwach war.

Arminia-Trainer Thomas Fichtner wird ein glückliches Händchen bei Personalentscheidungen nachgesagt. Meist lag der Coach richtig. So auch am Samstag, als er überraschend Jan Rillig im Mittelfeld aufbot. „Er soll Daniel Eppel den Rücken freihalten, wenn der sich in die Offensive einschaltet“, erklärte der Coach vor der Partie. Rillig sei mit seiner Defensivstärke und seinen spielerischen Qualitäten dafür prädestiniert. „Nach dem Training am Donnerstag hat mich der Trainer in seine Pläne eingeweiht. Er wollte die in Hauenstein gut spielende Viererkette nicht auseinanderreißen“, berichtete der etatmäßige Abwehrspieler. Ganz neu ist diese Position im Mittelfeld für ihn nicht. Zuletzt agierte der 23 Jahre alte Rillig fast auf den Tag genau vor einem Jahr in Neunkirchen im defensiven Mittelfeld. Sein letztes Tor liegt noch länger zurück. Am 18. Mai 2013 traf der Abwehrspieler beim 3:3 gegen Betzdorf. „Marc Thau hat mir vor dem Spiel gesagt, es werde mal wieder Zeit für ein Tor von mir“, sagte Rillig. Nach dem maßgerechten Pass von Tim Amberger ließ der Mann mit der Nummer 3 zwei Verteidiger von Diefflen aussteigen und vollstreckte mit einem Schuss ins lange Eck zum 1:0 (20.). Rilligs 81. Oberligaspiel war eines seiner stärksten. Das lag auch daran, dass der Medizinstudent das 2:0 von Marcel Bormeth mit einem prima Zuspiel vorbereitete (28.). Die beiden waren die stärksten Arminen. „Das ist ein überragendes Gefühl, wenn man sein erstes Oberligator geschossen hat“, erklärte Marcel Bormeth (18). Er strahlte und hatte allen Grund dazu. „Marcel ist ein Instinktfußballer, den muss man einfach spielen lassen“, betonte Fichtner. Das müssen sich die Saarländer auch gesagt haben, denn sie ließen ihm alle Freiräume. Diefflen fand kein Mittel gegen den Techniker, der der Partie seinen Stempel aufdrückte, so lange die Kraft reichte. Sein Tor schildert er mit wenigen Worten: „Ich habe gerufen, Jan hat den Ball gespielt und ich habe ihn rein gemacht.“ So einfach kann Fußball manchmal sein. Der Schüler, der im kommenden Jahr Abitur macht, und an seinem 18. Geburtstag den Vertrag beim FCA unterschrieb, ist ein Riesentalent. „Ein Juwel, das jetzt schon unglaublich wertvoll für uns ist“, betont Fichtner. Bormeth: „Ich habe einen Zwei-Jahres-Vertrag, spiele also auch in der kommenden Saison für die Arminia.“ Ein Bekenntnis, das die Verantwortlichen freuen wird.

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