Ludwigshafen Beste Saison der Vereinsgeschichte

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Fussgönheim. Trainer Jan Kamuf strahlte über das ganze Gesicht. „Heute ist fast alles aufgegangen. Bis auf eine Viertelstunde in der ersten Halbzeit haben wir prima gespielt“, sagte der junge Coach. In dieser Viertelstunde präsentierte sich der ASV allerdings vogelwild. Vor allem die Innenverteidiger Nico Matios, der mit einem klasse Pass auf Kevin Takpara die beste Möglichkeit der Fußgönheimer vor der Pause einleitete, und Kelly Botha hatten mit dem schnellen Julian Scharfenberger viel Mühe. „Ich habe eine Rückenverletzung und die vergangene Woche nicht trainiert. Ich war froh, dabei sein zu können“, führte der sonst extrem zuverlässige Matios, mildernde Umstände in Feld. Der vor der Pause nie zu kontrollierende Scharfenberger erzielte das 0:1 selbst und war Wegbereiter des zweiten Treffers von Daniel Eppel. Bei zwei riesigen Möglichkeiten von Marius Schafhaupt hätten die Gäste den Sack zumachen müssen. Bei der ersten Chance rettete Philipp Stiller mit letztem Einsatz. Glück hatte der ASV, dass der 20-Meter-Freistoß von David Braun unhaltbar abgefälscht wurde. „Wir hatten eine gute Spielanlage, haben mit Leidenschaft gespielt und kämpferisch überzeugt“, attestierte Kamuf seinem Team eine gelungene Vorstellung. Der Trainer selbst, der erstmals gegen Dudenhofen gewann, hatte auch seinen Anteil daran. „Aus meiner Beobachtung des FVD habe ich Schlüsse gezogen. Das Konzept ist aufgegangen“, freute sich der Coach. Er hatte festgestellt, dass der Tabellenführer oft durch das Zentrum aufbaue, sein System modifiziert und das Team in einer 4-1-4-1-Ausrichtung antreten lassen. „So wollten wir den Aufbau unterbinden und Dudenhofen zu lang geschlagenen Bällen zwingen“, erklärte Kamuf den Plan. Der ging letztlich auf, weil die Gastgeber das 2:2 und das 3:2 klasse herausspielten. Zunächst bediente Anthony Del Rio Pfeffer nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte den flinken Kai Gutermann, der seinem Gegenspieler davonlief und eiskalt vollstreckte. „Ich weiß genau, wie Kai läuft“, spielte der Vorbereiter auf die gemeinsame Zeit der beiden in Ruchheim an. Da gab es Treffer nach diesem Strickmuster öfter. Das 3:2 entsprang einem der schönsten Fußgönheimer Angriffe. Von Benjamin Bischoff kam der Ball über Talha Demirhan zu Verteidiger Braun, dessen Zuspiel Del Rio Pfeffer verwandelte. „Mein erstes Verbandsligator. Ich bin durchgelaufen und habe gehofft, dass der Pass kommt“, beschrieb Del Rio Pfeffer seinen Premierentreffer. Dennoch hing der Sieg am seidenen Faden. Als in der Nachspielzeit Scharfenberger alleine auf das ASV-Tor lief, tauchte plötzlich Nathaniel Esslinger wie aus dem Nichts auf und klärte mit spektakulärem Tackling. Das Tor von FVD-Torwart Marcel Johann nach der folgenden Ecke erkannte der Unparteiische nicht an. „Kevin Knödler ist attackiert worden“, erklärte Matios. So spielten sie Fußgönheim: Knödler - Stiller (83. Esslinger), Botha, Matios, Braun - Bischoff - Takpara, Del Rio Pfeffer, Sorg (28. Lepostahku), Demirhan - Kai Gutermann (90. Tastan).

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