Ludwigshafen Bis zu 50 neue Kita-Plätze für Oggersheim

Vor dem Abschluss: neue Kindertagesstätte in der Gneisenaustraße. Sie soll bis Oktober bezugsfertig sein und den Engpass in Süd
Vor dem Abschluss: neue Kindertagesstätte in der Gneisenaustraße. Sie soll bis Oktober bezugsfertig sein und den Engpass in Süd etwas abfangen. Der gesetzliche Anspruch auf einen Kita-Platz sowie steigende Geburtenzahlen setzen die Stadt unter Zugzwang.

In Oggersheim sollen kurzfristig 40 bis 50 zusätzliche Kita-Plätze geschaffen werden – das ist laut Ruth Hellmann das Ergebnis eines Treffens am Mittwoch zwischen Vertretern der Verwaltung und Mitstreitern der „Mütter-Initiative“, die von der 41-jährigen Oggersheimerin mit ins Leben gerufen worden ist. Sie macht sich – wie berichtet – für den stadtweiten Ausbau des Kita-Platz-Angebots stark und setzt sich zudem für eine verlässlichere Vergabepraxis bei der Kinderbetreuung ein.

„Es war anstrengend, aber unser Anliegen ist angekommen“, bilanzierte die Lehrerin in Elternzeit und Mutter von fünf Kindern im Alter von zwei bis 14 Jahren nach dem einstündigen Austausch. Daran beteiligt waren auch Oberbürgermeisterin Eva Lohse und Schuldezernentin Cornelia Reifenberg. Die beiden CDU-Politikerinnen hätten zwar nicht alle Fragen beantwortet, aber ihre Bereitschaft signalisiert, die Engpässe bei den Kita-Plätzen speziell in Oggersheim und Süd zu beseitigen. Ende August soll es in Oggersheim eine öffentliche Veranstaltung geben, bei der sich Eltern zum Thema informieren können. Das habe Reifenberg angekündigt. Einmal jährlich soll es künftig ein Treffen zwischen Verwaltung und der Initiative geben, der sich Hellmann zufolge 35 Personen angeschlossen haben: Eltern, die vergeblich auf der Suche nach einem Kita- oder Hortplatz und unzufrieden mit der Situation in der Stadt sind. Ein Bekenntnis dazu, dass der Bedarf in Ludwigshafen aktuell nicht gedeckt werden könne, wie die Initiative kritisiert, habe sich OB Lohse nicht abringen lassen. „Es war eher ein Jein, doch damit kann ich gut leben, auch wenn ich ein klares Ja schöner gefunden hätte“, berichtet Hellmann. Immerhin sei die Stadt bemüht, die Betreuungslücke zu schließen, wie das Gesprächsangebot zeige. Die Verwaltung müsse flexibel reagieren können, weil auch freie Träger im Spiel seien, gibt Hellmann Lohses Haltung wieder. Ein von der Initiative angeregtes zentrale Anmeldeverfahren wie in Mannheim sei für Lohse denkbar, ein transparenteres Vergabeverfahren nicht: aus Rücksicht auf individuelle Bedürfnisse und den Datenschutz. Weder Lohse noch Reifenberg hätten darlegen können, wie viele freie Plätze es aktuell in welcher Kita gibt – ein zentrales Anliegen der Initiative, so Hellmann. Auch Familien, die keinen Kita-Platz erhalten, müssten künftig angeschrieben werden, lautet eine weitere Forderung. Bisher seien nur Eltern informiert worden, denen ein Kita-Platz zugesagt worden sei. Ob es künftig eine Art „Kümmerer“ für Kita-Angelegenheiten geben wird, sei ebenso offen geblieben wie die von einigen Firmen gewünschte Unterstützung seitens der Verwaltung, um eigene Betreuungsmöglichkeiten für Kleinkinder der Mitarbeiter zu schaffen. Hellmanns Fazit: „Wir wurden ernst genommen, uns wurde zugehört, auch wenn wir nicht hundertprozentig zufrieden sind.“ Die Stadtverwaltung äußerte sich nicht zu dem Treffen. Zur Sache

Geplant: Provisorium für die acht Gruppen der Kita Orffstraße am Lichtenberger Ufer. Bis 2020 sollen stadtweit 48 Kita- und 14 K
Geplant: Provisorium für die acht Gruppen der Kita Orffstraße am Lichtenberger Ufer. Bis 2020 sollen stadtweit 48 Kita- und 14 Krippengruppen entstehen. Bei den kirchlichen Trägern sind es 25 Gruppen. Das dritte Kita-Ausbauprogramm wurde Anfang 2016 vom Stadtrat beschlossen. Schwerpunkte sind Mitte, Süd, Oggersheim, Friesenheim.
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