Ludwigshafen Chefsache

Daniel Hideg (links) spielt seine erste Saison in der Handball-Bundesliga. Der Rückraumspieler kam von Drittligist Oftersheim/Sc
Daniel Hideg (links) spielt seine erste Saison in der Handball-Bundesliga. Der Rückraumspieler kam von Drittligist Oftersheim/Schwetzingen zu den Eulen. Gestern erzielte er gegen die Rhein-Neckar-Löwen drei Tore.

«LudwigshafenBen Matschke hat sich der Sache persönlich angenommen. Der Coach der Eulen Ludwigshafen trainiert auch noch Torwart Stefan Hanemann. „Ben nimmt sich die Zeit für mich. Das ist wichtig, denn da sieht er, wie ich mich entwickle“, sagt der 22 Jahre alte Hanemann. Hanemann steht unter Druck. Die Eulen sind Tabellenletzter und haben viele Spiele verloren, weil die Torhüterleistung nicht immer gut war. „Den Druck bekomme ich mit. Das spüre ich“, räumt Hanemann ein. Nach der Niederlage gestern Abend gegen die Rhein-Neckar-Löwen nimmt der Druck zu. Denn nun folgen im Dezember Spiele, von denen die Eulen einige gewinnen müssen, wollen sie im Kampf um den Klassenverbleib noch eine Chance haben. Göppingen, Gummersbach, Erlangen und Flensburg heißen die Gegner bis zum Jahresausklang. „Wir sondieren den Markt“, sagt Geschäftsführer Marcus Endlich. Der Verein ist – auch – auf der Suche nach einem Torwart. Das gestaltet sich aber schwierig. Denn gute Torhüter sind alle unter Vertrag. Ein Torwart wie Andreas Palicka wäre ein Glückstreffer für die Eulen. Der Keeper der Rhein-Neckar-Löwen hatte gestern eine Quote von 45 Prozent. Das ist europäischer Spitzenwert. „Man muss solche Werte manchmal etwas relativieren“, sagt der schwedische Nationaltorwart: „Man muss schauen, gegen wen man spielt. Wenn ich aber unter 40 Prozent in einem Spiel bin, dann bin ich unzufrieden“, sagte Palicka: „Ich habe eben hohe Erwartungen an mich.“ Palicka kam 2016 aus Aalborg nach Mannheim. Mit seinem Nationalmannschaftskollegen Mikael Appelgren bildet er seither das Torhüter-Gespann bei den Rhein-Neckar-Löwen. Der Meistertitel 2017 war die siebte deutsche Meisterschaft für den Schlussmann. Zuvor sammelte er mit dem THW Kiel zahlreiche Titel – Champions League, Super Globe, Deutsche Meisterschaften, Pokalsiege. Das 28:21 gestern in Ludwigshafen war für den Weltklasse-Mann ein Pflichtsieg. „Es war aber kein einfacher Sieg, denn die Eulen kämpfen bis zum Umfallen.“ Jedenfalls würde sich Palicka wünschen, dass es auch kommende Saison wieder ein Derby gegen Ludwigshafen gibt. „Die Stimmung hier ist toll. So ein Derby gehört in die Bundesliga. Die Eulen sind eine gefährliche Mannschaft, wenn sie sich an manchen Stellen verbessern“, sagte der 32 Jahre alte Palicka. Palicka hat schon Bundesliga gespielt, da rannte Daniel Hideg noch bei den Handball-Minis herum. „Als kleines Kind war ich auch Fan der Löwen und mal in der Arena“, sagt Hideg. Vergangene Saison noch spielte er mit der HG Oftersheim-Schwetzingen gegen die Reserve der Löwen. Acht Tore erzielte Hideg in den beiden Duellen. Vor der Saison kam der 22 Jahre alte Rückraumspieler dann zu den Eulen. Hideg muss aufgrund der Verletztenmisere bei den Eulen früh Verantwortung übernehmen. „Das macht er gut, weil er sich an meinen Plan hält“, lobt Matschke den 1,92 Meter langen Hideg. Gestern gegen die Stars der Rhein-Neckar-Löwen gelang es Hideg besonders gut. Er erzielte drei Tore, darunter das 10:9. „Das war besonders geil. Dafür spielt man doch Handball“, sagte Hideg. Sport

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