Ludwigshafen Das Gute-Gegner-Phänomen

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Hochdorf-Assenheim. Handball-Drittligist TV Hochdorf hat am Samstag gegen HBW Balingen-Weilstetten II mit dem 33:25 (16:11)-Erfolg den zweiten Sieg in Folge gefeiert – und will sich nun in der Rest-Hinrunde in der Tabelle noch ein bisschen nach oben arbeiten.

Daniel Lanninger muss über die Frage schmunzeln. Es wirkt fast so, als könne er sich dieses Phänomen auch nicht ganz erklären. Aber dieses Phänomen hat in den vergangenen Spielzeiten ganz offensichtlich immer wieder zugeschlagen. Fast so, als habe es einen festen Platz im Kader des Drittligisten – und darf ab und an eben mitwirken. Dieses Phänomen lautet folgendermaßen: Immer, wenn es gegen besonders gute Gegner geht, ist der TV Hochdorf zu außergewöhnlichen Leistungen fähig. Ein paar Beispiele: In der vergangenen Saison holte der TVH, Dritter im Abschlussranking, gegen die anderen Spitzenteams der Liga 11:3 Punkte, gewann zu Hause die Partien gegen die späteren Aufsteiger HSG Konstanz und SG Leutershausen sowie gegen den Tabellenvierten SG Nußloch und den Fünften TSB Heilbronn-Horkheim, verlor auswärts von den Begegnungen gegen dieses Quartett nur in Leutershausen. Noch Fragen? Ja, Herr Lanninger, warum ist das so? Als Daniel Lanninger am Samstagabend mit dem Schmunzeln fertig ist, versucht er eine Antwort darauf zu geben. Aber so wirklich kann er sich dieses Phänomen – auch nach sechs Jahren in Hochdorf – nicht erklären: „Ich habe in meiner Ansprache an die Mannschaft vor dem Spiel auch darauf hingewiesen. Es ist irgendwie so drin, dass wir immer gegen die starken Teams super Leistungen abrufen.“ So war das auch gegen die Bundesliga-Reserve aus Balingen-Weilstetten, immerhin bis Samstagabend Tabellenführer der Dritten Liga. Doch Hochdorf spielte phasenweise einfach ein, zwei Klassen besser und ließ dem bisherigen Spitzenreiter nicht den Hauch einer Chance. „Ich bin unglaublich stolz auf diese Momentaufnahme“, sagte TVH-Trainer Stefan Bullacher. Dass diese Momentaufnahme möglich war, hängt natürlich auch damit zusammen, dass beim TV Hochdorf verletzte Leistungsträger wie Robin Egelhof (Mittelfußbruch) oder Steffen Bühler (Muskelbündelriss) wieder dabei sind und so langsam ihre Form finden. „Die Qualität im Training steigt sofort“, sagt Lanninger: „Und das hebt das Niveau der Mannschaft an.“ Und sein Coach findet: „Die Jungs wachsen so langsam als Team zusammen. Auf und neben dem Feld. Es ist schön, das zu sehen.“ Bleibt dir Frage, ob in der Liga, „in der jeder jeden schlagen kann“ (Bullacher), nun ein ähnlicher Parforce-Ritt in der Tabelle nach vorne möglich ist wie in der vergangenen Saison. Damals hatte Hochdorf nach Anlaufschwierigkeiten unter dem neuen Trainer Marco Sliwa nach dem kurzfristigen Weggang von Benjamin Matschke zur TSG Friesenheim nach elf Spielen ebenfalls 11:11 Punkte auf dem Konto, gab in der Rückrunde nur noch acht Punkte ab – und wurde noch Dritter. „Wir haben elf Spieler abgegeben und sieben neue Akteure hinzubekommen. Es war klar, dass der Saisonstart nicht einfach wird“, sagt Lanninger: „Jetzt hätte ich natürlich nichts dagegen, wenn wir wieder bis auf den dritten Platz nach vorne rücken.“ Zuvor will der TVH allerdings erst einmal mit einem positiven Punktekonto in die Rückrunde gehen. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn in den vier Restpartien der Hinrunde geht es für Hochdorf unter anderem noch gegen die TSG Heilbronn-Horkheim (derzeit Vierter) und die SG Nußloch (derzeit Zweiter). Genau, gegen zwei Spitzenteams, die der Bullacher-Sieben also liegen sollten. So spielten Sie TV Hochdorf: Kovacin, Schulte (ab 53.) – Bühler (3), Götz (6), Claussen (5) – Novo (1), Schwenzer (6/3) – Sorda (3) – Bayer (1), van Marwick, Lanninger (3), Egelhof (5), Klee Spielfilm: 1:2 (4.), 6:2 (13.), 10:4 (18.), 14:7 (25.), 16:11 (Hz.), 23:15 (40.), 25:20 (46.), 29:21 (51.), 33:25 (Ende) - Zeitstrafen: 4:4 - Siebenmeter: 4/3 – 8/5 - Beste Spieler: Götz, Bühler, Schwenzer – Remlinger, Kirsch - Zuschauer: 300 - Schiedsrichter: Marchlewitz/Stadtmüller (Seligenstadt/Darmstadt).

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