Ludwigshafen Debatte um Posttunnel: SPD fordert direkte Gleisanschlüsse

Seit Jahren ein Politikum: der gesperrte Posttunnel.
Seit Jahren ein Politikum: der gesperrte Posttunnel.

Zu der von Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt (parteilos) diese Woche angestoßenen Debatte um eine Fahrradbrücke als mögliche Alternative zur Öffnung des Posttunnels zwischen Ernst-Boehe-Straße und dem Hauptbahnhof erklärt Christian Schreider als verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion: „Die Stadt braucht an dieser Stelle eine Strecke, die einerseits die Bildungs- und Technologiemeile mit dem Stadtteil Süd verbindet – aber andererseits auch direkte Zugänge zu jedem Tiefbahnsteig des Hauptbahnhofs. Es ist zwingender Bestandteil moderner Mobilität, alle Verkehrsmittel so engmaschig wie möglich zu verknüpfen und Umsteigehindernisse weitgehend zu beseitigen.“ Städte wie Freiburg beweisen das Schreider zufolge beispielhaft. Er betont: „Der Wechsel vom Rad in den Zug verträgt keine weiten Umwege.“

Simon: Hohe Förderquote eine Bedingung

Die SPD-Landtagsabgeordnete und Mundenheimer Ortsvorsteherin Anke Simon ergänzt: „Wir kämpfen seit vielen Jahren bei der Bahn für eine Öffnung des Posttunnels oder eine entsprechende Verbindung. Eine Brückenlösung kann nur dann eine Alternative sein, wenn es tatsächlich eine sehr hohe Förderquote gibt und alle Gleisanschlüsse gewährleistet sind.“

Bahn ist grundsätzlich mit im Boot

Ob diese Alternative zur Öffnung des Posttunnels überhaupt machbar ist, und ob die Maßnahme mit Mitteln für den Radverkehr zur Förderung des Klimaschutzes aus dem im Aufbau befindlichen Programm „Stadt und Land“ von der Bundesregierung gefördert werden kann, möchte Thewalt mit der Deutschen Bahn und dem Land prüfen. Die Bahn als Grundstückseigentümerin sei grundsätzlich mit im Boot, sagte er am Donnerstag auf Anfrage.

Die Öffnung des 180 Meter langen und 1967 eingerichteten Posttunnels wird schon seit Jahren gefordert. Von der Tunnelöffnung mit geschätzten Kosten von einer Million Euro würden gut 7000 Personen profitieren, etwa 4000 Studenten und 3000 Berufsschüler.

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