Ludwigshafen Der große Unbekannte

«MUTTERSTADT.» Die Partie hatte keinen Sieger verdient. Im vorletzten Saisonspiel der Handball-Pfalzliga trennten sich die HSG Mutterstadt/Ruchheim und die TG Oggersheim 29:29 (15:16). Es war für beide Mannschaften jeweils das dritte Spiel in Folge ohne Niederlage. Mit dem sechsten Platz hat die HSG nach der Fusion der beiden Vereine TV Ruchheim und TSG Mutterstadt ihre Erwartungen mit dem neuen Trainer Mathias Bitz erfüllt.

Es war nichts für schwache Nerven. Erst in der letzten Sekunde sorgte Jochen Hammer mit einem sicher verwandelten Siebenmeter für den Ausgleich der Gastgeber. „Das war ein gerechtes Ergebnis. Diese Partie hatte keinen Sieger verdient“, sagte HSG-Trainer Bitz. Immerhin gelang seiner Mannschaft bei der Rückkehr seines Kollegen Alexander Zimpelmann an seine frühere Wirkungsstätte ein wenig Ergebniskosmetik. Das Hinspiel gewann Oggersheim mit 32:26. Jetzt stehe noch das letzte Spiel bei der TS Rodalben an. „Da schauen wir, was geht. Ich lasse mich da überraschen“, sagt der 37 Jahre alte Coach. Bitz war bis zu Beginn der Saison noch relativ unbekannt in der Pfalz. Er hatte bisher Mannschaften in Baden trainiert und betrat in Mutterstadt/Ruchheim Neuland. Seine Handschrift ist erkennbar. Er stabilisierte die Mannschaft. Die aktuelle Situation sei für den Wieslocher eine Standortbestimmung. So bleibe die Mannschaft auch in der nächsten Saison zusammen und der eine oder andere Neuzugang soll folgen. Außerdem will Bitz den Nachwuchs nicht vernachlässigen. „Es ist schön, dass wir bei der HSG in der nächsten Saison wieder eine A-Jugend haben. So kann der Nachwuchs an den Männerhandball herangeführt werden“, sagt Bitz. Da freut er sich schon auf die Zusammenarbeit mit Alexander Zimpelmann. Der 47 Jahre alte Freinsheimer hört nach nur einer Saison bei der TG Oggersheim wieder auf. Er konzentriert sich verstärkt auf seine Aufgabe als Bundestrainer der Gehörlosen – und betreut die A-Jugend der HSG Mutterstadt/Ruchheim. Für Zimpelmann ist es eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Mit der Verpflichtung von Zimpelmann ist den HSG-Verantwortlichen ein guter Transfer geglückt. Zimpelmann soll nämlich verstärkt junge Spieler fördern. Sie sollen die in die Jahre gekommenen Akteure Norbert Mielenz, Matthias Senck und Timo Senk aus der Pfalzliga mittelfristig ersetzen. Mit der personellen Neuausrichtung steigt auch die Erwartungshaltung. „Es wäre schön, wenn wir uns im oberen Tabellendrittel mit etwas Abstand nach unten festsetzen können“, meint Bitz. Waren es in der vergangenen Saison noch 13 Punkte am Saisonende, so hat die Mutterstadter Mannschaft jetzt vor dem letzten Spiel in Rodalben schon 20 Zähler auf dem Konto. Ein erster Schritt in eine erfolgreiche Zukunft.