Ludwigshafen Der Jubel kennt keine Grenzen

Das 1:0 für die Arminia ist unterwegs. Marco Sorg (rechts) kommt vor Bingens Dominik Kranz an den Ball und erzielte ein tolles K
Das 1:0 für die Arminia ist unterwegs. Marco Sorg (rechts) kommt vor Bingens Dominik Kranz an den Ball und erzielte ein tolles Kopfballtor.

«Ludwigshafen.»93 Minuten waren gespielt, als der starke Schiedsrichter Sebastian Epp dreimal in seine Pfeife blies und die Partie beendete. Dieser Abpfiff kam einer Erlösung gleich, die Last und die Anspannung fielen von den Spielern, Trainern und Verantwortlichen ab. Die Erleichterung war spürbar, die Freude über die Meisterschaft ebenso. Die Spieler tollten über den Platz, umarmten sich und der eine oder andere verdrückte eine Freudenträne. Alle haben ihr großes Ziel erreicht: Meisterschaft und Aufstieg. „Der heutige Abend ist die Krönung einer super Saison. Die Mannschaft hat gezeigt, dass niemand in der Liga stärker ist als sie“, sagte Markus Impertro. Der Sportchef hatte nach dem Abpfiff über Mikrofon Mannschaft, Trainerstab, Physiotherapeuten, Betreuern und allen, die sich um das Team kümmern, gratuliert und sich bedankt. Zudem hatte er die Gelegenheit genutzt, den langjährigen Spieler Jan Rillig (27) zu verabschieden. Für den Abwehrspieler und Arzt wird der zeitliche Aufwand in der Oberliga aus beruflichen Gründen zu hoch. Rillig, den fußballerische und menschliche Qualitäten gleichermaßen auszeichnen, geht als großes Vorbild. Die Arminia war in diesem Duell Erster gegen Zweiter in der ersten Halbzeit die eindeutig bessere Mannschaft, erarbeitete sich eine Feldüberlegenheit und ein Chancenplus. Bingen, das Innenverteidiger Enes Sovtic ins defensive Mittelfeld vorzog, verteidigte zwar ordentlich und hatte eine gute Raumaufteilung, war aber zu harmlos in der Offensive und blieb bis zur Pause ohne ein Tormöglichkeit. Anders der FCA, der vier gute Gelegenheiten hatte, von denen er eine nutzte. Eine stramme Flanke von Tim Amberger verwertete Marco Sorg mit dem Kopf. „Es ist mit Tim abgesprochen, dass ich auf den kurzen Pfosten gehe, wenn er flankt. Dieser Ball war wohl mehr ein Schuss“, schilderte Sorg grinsend die Szene (39.). Sprachs und tauchte mit den Worten „jetzt wird gefeiert“ in der Jubeltraube unter. Seinen Treffer hatte Trainer Maik Unfricht vor der Partie vorhergesagt. Bemerkenswert waren Entstehung und Vollendung des zweiten Tores. Der älteste Armine, Chris Böcher (34), erkämpfte sich an der Mittellinie mit starkem Einsatz den Ball, passte zu Nico Pantano, der dem durchlaufenden Böcher die Kugel in den Lauf legt. Der schaute kurz auf und dirigierte den Ball ins lange Eck. Ein sehenswert herausgespielter Treffer (51.). „Da habe ich alles herausgeholt, bin aber umgeknickt“, sagte Böcher, der nach dem Tor von den jubelnden Kameraden an der Eckfahne „begraben“ wurde. „Danach haben wir für zehn Minuten das Spiel aus der Hand gegeben. Da kann so eine Partie durchaus kippen“, spielte Böcher auf die beiden Gegentore an. Mit einem Doppelschlag (57., 61.) kam die Hassia in ihrer besten Phase zum Ausgleich. „In dieser Zeit war Bingen richtig stark, hat seine Qualität gezeigt und es uns schwer gemacht“, verdeutlichte Unfricht. Der Coach, der nach fünf Aufstiegen als Spieler, erstmal als Trainer Meister wurde, war am Ende völlig geschafft. „Wenn man draußen steht und nicht eingreifen kann, ist das ganz schlimm. Vor allem vergeht die Zeit nicht“, sagte Unfricht. Als der Schiedsrichter drei Minuten Nachspielzeit angezeigt habe, hätten sich die wie eine Viertelstunde angefühlt. Bei aller Freunde gab es einen Wermutstropfen. Abwehrspieler Erdem Dogan verletzte sich ohne gegnerische Einwirkung schwer und musste mit der Trage vom Feld gebracht werden. Die Zuschauer hatten ein feines Gespür für die Situation und verabschiedeten Dogan mit Beifall. Sport So spielten sie FC Arminia: Urban – Böcher (56. Dogan/83. Amos), Rillig, Burkhard, Braun – Herchenhan, Lindner – Hiemeleers, Pantano, Amberger (67. Amiri) – Sorg.

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