Ludwigshafen Der Kiel-Könner

Bester Ludwigshafener gegen den THW Kiel: Torwart Stefan Hanemann.
Bester Ludwigshafener gegen den THW Kiel: Torwart Stefan Hanemann.

«LUDWIGSHAFEN.» Der THW, die Mannschaft von Alfred Gislason, scheint Eulen-Torwart Stefan Hanemann zu liegen. Schon in der letzten Saison, bei der 21:25-Heimniederlage im April, zeigte der 22-Jährige eine gute Leistung. Und auch diesmal war der frühere Junioren-Nationalspieler, zumindest im ersten Durchgang, der beste Ludwigshafener. Nach eineinhalb Minuten parierte Hanemann einen Siebenmeter von Niclas Ekberg. Es war auch sein Verdienst, dass die Gastgeber nach elf Minuten mit 5:3 führten. Das hatte es ja zuvor noch nie gegeben. Die Stimmung in der Halle war gut, aber sie kochte nicht über. „Wir sind mit viel Selbstvertrauen und Aggressivität in das Spiel gegangen. Damit haben die Kieler wohl nicht gerechnet. Wir wollten gleich hellwach sein. Trotz der einkalkulierten Niederlage nehmen wir Positives mit“, sagte Hanemann. Lob gab es für ihn auch von Coach Ben Matschke: „Stefan hat sich mit guten Trainingsleistungen empfohlen. Hinter einer kompakten 6:0-Deckung war er eine gute Option und hat uns mit seinen Paraden im Spiel gehalten.“ Nach der Pause agierte die Eulen-Deckung nicht mehr mit der nötigen Entschlossenheit. Hinzu kamen auch etliche Zeitstrafen, so dass die Matschke-Sieben häufig in Unterzahl agierte. Nach 40 Minuten und der dritten Zeitstrafe musste Kai Dippe Platz auf der Tribüne nehmen. Das wurmte den Kreisläufer: „Da waren schon harte Entscheidungen gegen mich dabei. Aber ich muss mich auch cleverer in manchen Aktionen verhalten. Das habe ich mir eigentlich für diese Saison vorgenommen.“ Einen Grund für den letztendlich ungefährdeten Erfolg der Mannschaft des gebürtigen, aber gestern nicht eingesetzten Friesenheimers Christian Dissinger, war die mangelnde Torausbeute in der zweiten Halbzeit. „Nur acht Tore. Damit kann man nicht dagegenhalten. Wenn man bedenkt, wie gut wir angefangen haben und auch in Führung lagen. Die Führung hat uns überrascht und meiner Meinung nach sogar etwas aus dem Rhythmus gebracht“, sagte Dippe. Dabei war am Anfang überhaupt keine Nervosität bei der von Matschke taktisch gut eingestellten Mannschaft zu erkennen. Der Siebenmeter von Pascal Bührer an den Pfosten war einfach Pech. Drei Mal verwandelte der junge Mittelmann bei fünf Versuchen. „Zwei verworfene Siebenmeter sind zwei zu viel. Ich will immer treffen. Trotzdem können wir erhobenen Hauptes das Parkett verlassen. Gegen Kiel spielen wir nicht jedes Mal. Wir müssen uns an anderen Gegnern orientieren“, so Bührer. In gewohnter Manier in der Abwehr und am Kreis ackerte Freddy Stüber. „Nur 26 Gegentore gegen Kiel sind super. Darauf kann man aufbauen. Aber im Angriff fehlte uns die nötige Durchschlagskraft. Da fehlte uns ein Azat Valiullin“, sagte Stüber. Vielleicht hätte die Partie gegen den Titelaspiranten mit der nötigen Kulisse im Rücken enger gestaltet werden können. Es war nicht die „Eberthölle“, die die Mannschaft in der Schlussphase der letzten Runde nach vorne gepeitscht und ihren Teil zum Klassenverbleib beigetragen hatte. Das stellt auch Geschäftsführer Marcus Endlich fest: „Die Halle hätte mehr brennen müssen. Da ist noch Luft nach oben. Aber ich bin mir sicher, dass wir diese Atmosphäre, gerade in den engen Spielen, wieder hinbekommen.“ Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt den Eulen nicht. Am Mittwoch spielt das Team beim TSV GWD Minden. Dort hofft der Azat Valiullin (Fußverletzung), wieder dabei zu sein.

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