Ludwigshafen Dicke Luft in Fußgönheim

LUDWIGSHAFEN. Zum zwölften Mal stehen sich am Samstag, 16 Uhr, der ASV Fußgönheim und der Ludwigshafener SC in einem Derby der Fußball-Verbandsliga gegenüber. Der LSC hat bisher nur zwei dieser Spiele verloren, eines davon in der vergangenen Runde, als der ASV mit 6:1 triumphierte.

Doch bei den Fußgönheimern hängt der Haussegen schief, die bisherige Idylle hat einen Kratzer abbekommen. Das liegt weniger an der unerwarteten 1:2-Niederlage in Winnweiler, obwohl Trainer Jan Kamuf mit der Vorstellung dort nicht zufrieden war. „Das war von beiden Mannschaften kein Verbandsliga-Format. Wir haben keine Mittel gefunden, uns durchzusetzen, hatten am Ende bei zwei Aluminiumtreffer auch Pech“, analysiert der Coach. Kamuf hat etwas anderes die Laune verdorben, nämlich die Abgänge von Verteidiger Philipp Stiller und Stürmer Marco Sorg, die zu Arminia Ludwigshafen wechseln. Sportlich ist das ein großer Verlust. „Es ist legitim, dass sie sich anders entschieden haben, aber ich bin trotzdem sehr enttäuscht“, sagte Kamuf. Noch immer könne der ASV aufsteigen und der Arminia drohe der Abstieg. Vor allem Sorgs Verhalten habe ihm einen Schlag versetzt. „Ich habe mich vor der Saison dafür stark gemacht, ihn von Phönix Schifferstadt zurückzuholen, obwohl das nicht jeder im Verein gutgeheißen hat“, betont der Trainer. Jetzt verlasse der Angreifer den Klub bereits zum dritten Mal. Stiller habe immer seine Leistung gebracht, bei Sorg habe die Formkurve in den beiden Partien nach der Winterpause nach unten gezeigt. Ob Kamuf Konsequenzen zieht, die Spieler auf die Bank setzt oder gar nicht berücksichtigt, ließ er offen. Ob der LSC weiterhin in der Verbandsliga spielen wird, hängt auch vom Verlauf der Partie in Fußgönheim ab. „Die Leistung vom Spiel gegen Bad Kreuznach müssen wir bestätigen. Vielleicht verleiht uns das Erfolgserlebnis Rückenwind“, hofft Trainer Michael Drese. Um die magere Auswärtsbilanz (ein Unentschieden in Waldalgesheim und zehn Niederlagen) zu verbessern, müsse einiges zusammenkommen. „Wir brauchen einen Sahnetag und beim ASV muss es nicht laufen“, nennt der Coach Voraussetzungen, die eintreffen müssen, damit es eine Überraschung geben kann. Dazu beitragen könnte der rechte Verteidiger Onur Yildirim, der derzeit in einer starken Verfassung ist. „Onur hat verinnerlicht, dass er als Verteidiger gute Leistungen bringen und so einen Stammplatz erobern kann. Er hat die größten Fortschritte gemacht“, sagt Drese. Der in Ludwigshafen geborene und in der Gartenstadt aufgewachsene Yildirim würde lieber auf der Position des defensiven Mittelfeldspielers agieren, kommt dort aber am gesetzten Chris Chorrosch nicht vorbei. „Mit dem Sieg gegen Bad Kreuznach haben wir ein Zeichen gesetzt. Jetzt müssen wir eine Serie starten, um unten rauszukommen“, sagt der 21 Jahre alte Defensivmann. Yildirim, der an der Fachhochschule Ludwigshafen noch vier Semester Controlling studiert, hat sich in der Abwehrarbeit verbessert und setzt offensiv Akzente, sagt sein Trainer. Am vergangenen Sonntag bildete er mit Patrick Hauptmann eine starke rechte Seite. Ob Yildirim beim LSC bleibt, ließ der Mann mit der Nummer 8 offen. |thl

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