Ludwigshafen „Die beiden Niederlagen gegen Saar 05 tun weh“

LUDWIGSHAFEN. Fußball-Oberligist FC Arminia Ludwigshafen überwintert auf Tabellenplatz vier. Damit bewegen sich die Rheingönheimer innerhalb des Korridors, der vor der Runde als Ziel ausgegeben wurde (ein Platz unter den ersten Fünf). Allerdings ist der FCA wie schon im Vorjahr frühzeitig aus dem Verbandspokal ausgeschieden.

Es ist schon ein bisschen paradox. Die Arminia spielt in ihrem vierten Oberligajahr ihre bisher stärkste Runde und hat mit 37 Punkten aus 20 Spielen die beste Ausbeute zu diesem Zeitpunkt zu verzeichnen. Dennoch ist die Ausgangsposition vor dem zweiten Saisonteil schlechter als vor einem Jahr. Damals betrug der Rückstand auf den Spitzenreiter und den Tabellenzweiten drei und zwei Punkte – in dieser Serie hinkt der FCA neun und sieben Zähler der Spitze hinterher. Dritter ist die TSG Pfeddersheim. „Aufsteiger Saar 05 Saarbrücken und der SC Hauenstein spielen konstant und geben sich kaum eine Blöße“, hat Trainer Thomas Fichtner erkannt. Der Neuling hat vom Erlebnis des ersten Spieltages profitiert, als Saar 05 einen 0:2-Rückstand gegen die Arminia in einem 4:2-Sieg verwandelte. Ein Erfolg mit Initialzündung. Dass die Saarbrücker eine richtig gute Mannschaft haben, hat die Arminia bei der 1:2-Heimniederlage im Rückspiel erleben müssen. Auch da haben die Rheingönheimer einen Vorsprung aus der Hand gegeben. „Diese beiden Niederlagen tun uns sehr weh“, sagt Markus Impertro. Der Sportliche Leiter des FCA beurteilt die Chancen auf Rang eins und zwei realistisch: „Nur wenn die beiden anderen die Lage falsch einschätzen und sich zu sicher fühlen, können wir noch einmal angreifen.“ Die Schwarz-Weißen starteten mäßig in die Saison, gewannen von den ersten sieben Partien nur zwei, gegen die Abstiegskandidaten Betzdorf und Diefflen. Dafür gibt es im Wesentlichen drei Gründe. Da ist einmal das Verletzungspech. Die als Leistungsträger eingeplanten Erik Rehhäußer und Eric Veth fielen früh mit schweren Blessuren aus und fehlen bis heute. Christoph Sauter, Pietro Berrafato und Sebastian Luber pausierten mehrere Wochen. „Hinzu kamen einige kleinere Verletzungen, sodass wir in der Spitze auf acht Mann verzichten mussten“, gibt Fichtner zu bedenken. Punkt zwei ist der größte personelle Umbruch seit Jahren. Acht Spieler gingen und acht neue kamen, die im Schnitt fünf Jahre jünger sind als ihre Vorgänger. „Den jungen Spielern muss man eine schwächere Phase zugestehen. Dennoch glaube ich, dass uns der Umbau relativ geräuschlos gelungen ist“, sagt der Coach. Grund Nummer drei sind die zahlreichen Ausfälle von Akteuren, die in Urlaub waren oder wegen privater Termine passen mussten. „Das sind Zugeständnisse, die wir machen müssen, um Spieler zu halten oder zu verpflichten“, erklärt Impertro. Nach der schwachen Leistung bei der 1:3-Heimpleite gegen Elversberg II ging ein Ruck durch die Mannschaft. Es folgten elf Begegnungen, von denen die Arminia nur eine verlor. Das lag an personellen Korrekturen des Trainers. Seit er Jens Leithmann ins offensive Mittelfeld oder die Spitze beorderte, trifft der ballsichere und clevere Allrounder nach Belieben. Bis zum zehnten Spieltag hatte er nur drei Elfmeter verwandelt, danach erzielte Leithmann in neun Partien elf Treffer und ist derzeit bester Schütze der Oberliga. Wie schon in der vergangenen Saison haben die Arminen an Weihnachten mit 46 Treffern erneut die meisten Tore erzielt. Zeitgleich mit Leithmanns Versetzung vertraute Fichtner in der Innenverteidigung wieder dem seit Jahren eingespielten Pärchen Steffen Burkhard und Kapitän Pietro Berrafato. Ein kluger Schachzug, denn seitdem ist die Abwehr wieder deutlich stabiler. Obwohl Leithmann regelmäßig trifft, ist die Arminia schwer auszurechnen, was 15 verschiedene Torschützen belegen. Hinter dem früheren Spielführer folgen Daniel Eppel (5), Marc Thau und Eric Veth (je 4). Von den 24 eingesetzten Akteuren war nur der junge Ex-Schifferstadter Marcel Bormeth in allen 20 Partien dabei. Er hat sich auf Anhieb in der Oberliga durchgesetzt. Es folgen Burkhard (19), Eppel, Tim Amberger (je 18), Jan Rillig und Jan Drese (je 17). Die meisten RHEINPFALZ-Bestnoten hat Amberger (8), was nur auf den ersten Blick überrascht. „Tim kann Spiele entscheiden. Er war nicht verletzt und hat regelmäßig trainiert, was seiner körperlichen Verfassung gutgetan hat “, nennt Fichtner Gründe für das Hoch des Außenstürmers. Mit seinem dynamischen Stil und seiner Stärke im Eins-gegen-eins kann Amberger Abwehrreihen aufreißen und Gefahr verbreiten. Zur guten Einschätzung beigetragen haben seine acht Vorlagen, die meisten vor Eppel (6) und Drese (5). Bei den Bestnoten folgt hinter Amberger ein Quartett der Leistungsträger: Eppel, Burkhard (je 6), Berrafato, Leithmann (je 5). Im Schnitt besuchten 240 Zuschauer die Heimspiele der Arminia. „Insgesamt bin ich mit der Platzierung und der Punktausbeute zufrieden. Jetzt sind alle an Bord und wenn wir eine gute Vorbereitung hinlegen, dann finden wir vielleicht Anschluss an die Spitze“, hofft Fichtner. Die Rückserie beginnt mit zwei Auswärtsspielen und dem Derby gegen den TuS Mechtersheim, der den Pokaltraum des FCA beendete.

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