Ludwigshafen Die „falsche Neun“

Nauwid Amiri (rechts) ist eine spielstarker Mittelstürmer.
Nauwid Amiri (rechts) ist eine spielstarker Mittelstürmer.

«LUDWIGSHAFEN.» Zu einem Aufstei-gerduell in der Fußball-Oberliga kommt es am Sonntag, 15 Uhr, bei der Partie FC Arminia Ludwigshafen gegen TSV Emmelshausen. Die Gäste haben am vergangenen Sonntag mit einem 1:0-Sieg gegen Spitzenreiter RW Koblenz aufhorchen lassen.

Um einen vermutlich tief stehenden Gegner auszuspielen, scheint der spielerische starke Nauwid Amiri im Sturmzentrum die richtige Wahl zu sein. „Nauwid ist ein technisch guter Mann, den man flach anspielen kann, und der Lösungen findet, um eine engmaschige Deckung auszuhebeln“, sagt Arminia-Coach Heiko Magin. Als sich nach Saisonbeginn abzeichnete, dass dem FCA einige Stürmer längerfristig fehlen werden, ist der Klub auf dem Transfermarkt aktiv geworden. „Mit Tim Amberger stand ich immer in Kontakt. Der Verein hat einen Offensivspieler gesucht, ich wollte zurück – das hat gepasst“, berichtet Amiri. Ihm habe es zwar in Heddesheim gefallen, aber letztlich habe das Herz den Ausschlag gegeben. „Ich habe die Jungs vermisst und es deshalb bereut, gegangen zu sein. Außerdem wohne ich in Rheingönheim und habe das Arminia-Gelände vor meiner Haustür“, erklärt der Stürmer. Amiri, der gegen Wiesbach das vorentscheidende 2:0 erzielte, hatte keine Anpassungsprobleme und fasste sofort wieder Fuß. „Ich spüre das Vertrauen des Trainers, was mich ungemein freut. Bis auf die Partie in Völklingen habe ich auch immer meine Leistung gebracht“, verdeutlicht Amiri. Magin ist mit seiner Nummer 32 sehr zufrieden. „Seine Laufbereitschaft ist hoch, er ist eine Kombinationsspieler und so etwas wie eine ,falsche Neun’. Einen solchen Stürmer hatten wir zuvor nicht in unseren Reihen“, verdeutlicht der Coach. Amiri habe völlig andere Qualitäten als etwa der Brechertyp Riccardo Stadler. Amiri arbeitet in einer Spielerberater-Agentur, die seinen Bruder Nadiem unter Vertrag hat. Der Bundesligaprofi der TSG Hoffenheim fällt derzeit verletzt aus. „Er hatte einen Ermüdungsbruch im Fuß und wurde operiert“, informiert der Nauwid, der etwa fünfeinhalb Jahre älter ist als sein Bruder. Die Operation sei gut verlaufen und Nadiem sei jetzt in der Reha. „Die Familie ist für ihn da und unterstützt ihn“, erklärt der FCA-Stürmer. Amiri und Magin haben die Niederlage bei einem Favoriten auf die Meisterschaft abgehakt. „Wir wollen uns rehabilitieren. Ich bin heiß auf diese Partie“, sagt Amiri. Auch Magin ist davon überzeugt, dass der FCA nach dem schwachen Spiel in Völklingen eine Reaktion zeigen wird. „Aus den Fehlern müssen wir lernen. Etwa, dass wir nicht so einfachen Gegentore einstecken dürfen. Da müssen wir präsenter sein“, fordert der Coach. Magin holt über einen befreundeten Trainer Informationen über Emmelshausen ein. Der überraschende 1:0-Erfolg gegen Koblenz dürfte den Arminen Warnung genug sein.

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