Ludwigshafen Drohungen gegen drei Schulen: Was bisher bekannt ist und was ein Rektor berichtet

Kurz nach 8 Uhr: Polizeieinsatz am Carl-Bosch-Gymnasium.
Kurz nach 8 Uhr: Polizeieinsatz am Carl-Bosch-Gymnasium.

Schrecksekunde am Freitagmorgen an drei Ludwigshafener Schulen: Am Carl-Bosch-Gymnasium in der Innenstadt, in der Gräfenau- sowie in der Goetheschule Nord (beide im Hemshof) haben Schulangestellte laut Polizei zwischen 6.30 und 7 Uhr jeweils „Zettel“ gefunden, auf denen konkrete Drohungen angekündigt wurden. Ein Schulrektor spricht von einer „Bombendrohung“.

Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Rheinpfalz machte auf Anfrage keine Angaben über Details: um die Ermittlungen der Kripo nicht zu gefährden und weil es sich um „Täterwissen“ handele. Spezialisten des Landeskriminalamts (LKA) hätten kurz nach ihrer ersten Analyse Entwarnung gegeben, weil sie keine ernsthafte Bedrohung erkannten.

Dennoch zeigten Polizisten am Morgen vor den Schulen Präsenz, allein drei Einsatzwagen standen am Bosch-Gymnasium, um besorgte Eltern zu beruhigen und über die Lage zu informieren. Insbesondere an der Gräfenauschule, weil dort der Unterricht nach der LKA-Entwarnung gegen 8 Uhr regulär stattfand. Das „Bosch“ benachrichtigte Schüler und Eltern zuvor über die digitale Plattform Webuntis, dass der Unterricht aus Sicherheitsgründen ausfällt.

„Bosch“-Schulleiter Eric Nykiel.
»Bosch«-Schulleiter Eric Nykiel.

Das sagt der „Bosch“-Rektor

Wie Eric Nykiel, Leiter des über 1000 Schüler zählenden „Bosch“ auf Anfrage berichtet, wurde ein Brief mit einer Bombendrohung unter der Eingangstür durchgeschoben und gegen 7 Uhr entdeckt. Danach sei sofort die Polizei alarmiert worden. Die wenigen, bereits eintreffenden Schüler seien von Kollegen abgefangen und außerhalb an einen sicheren Ort gebracht worden. Frisch von einem Irland-Aufenthalt zurückgekehrt, habe die Nachricht einer Bedrohung einen „Riesenschreck“ bei ihm ausgelöst. Nun sei er erleichtert, weil es sich wohl nur um einen „Dummejungenstreich“ handele, so Nykiel. Das später einberufene Krisenteam der Schule habe den angekündigten Unterrichtsausfall nicht mehr rückgängig machen wollen, um kein Chaos zu stiften. Die Goetheschule Nord besuchen laut Stadtverwaltung 436, die Gräfenauschule 469, das „Bosch“ 1089 Mädchen und Jungen.

Die Polizei hat noch keine Spur von dem Täter oder den Tätern, geht aber davon aus, dass alle drei Bedrohungen im Zusammenhang stehen. Besonders sei der Fall, weil solche Drohungen in der Regel über soziale Netzwerke oder per E-Mail ausgesprochen würden, so die Polizeisprecherin. Ermittelt werde wegen einer Straftat, unter anderem Störung des öffentliches Friedens.

x