Ludwigshafen Ein Fest der Farbe

„Ateliermorgen“ von Mandy Friedrich aus dem Jahr 2010.
»Ateliermorgen« von Mandy Friedrich aus dem Jahr 2010.

Zum Jahresende zeigt die Galerie Lauth traditionell eine Auswahl ihrer Galeriekünstler. Ebenfalls traditionell mischt sie einen Neuzugang darunter, den sie dann zu einem späteren Zeitpunkt in einer Einzelausstellung präsentiert. Diesmal ist dies die Malerin Mandy Friedrich aus Dresden.

Drei kleinformatige Winterlandschaften, eine davon in extremem Längsformat, ein kleines Gemälde im Zwischenbereich von sogenanntem Figurenbild und Porträt und eine ungefähr lebensgroße rote weibliche Figur vor rotem Grund: Die kleine Vorschau deckt die beiden Pole in Mandy Friedrichs Schaffen ab, Landschaften und Porträts, die meist den ganzen Körper zeigen. Und beide sind ein Fest der Farbe. Im Schnee des Winterwaldes bringt Mandy Friedrich zarte Farben zum Leuchten, die zum Verlieben schön sind. In pastoser Plein-Air-Malerei feiern sie die Natur. Eher rätselhaft wirkt das kleine Bild, das auf einen New-York-Aufenthalt zurückgeht. Es zeigt einen alten Mann vor einer etwas älteren Limousine. Vor ihm ist ein Ständer mit einer Sektflasche aufgestellt. Die Farbgebung ist für Mandy Friedrich ungewöhnlich zurückhaltend, fast fad. Das lebensgroße Frauenbild dagegen powert mit überwältigendem Rot. Rot ist ja eine Farbe, die sich vordrängt, weshalb Malern geraten wird, sie mit Zurückhaltung einzusetzen. Mandy Friedrich hält sich nicht daran. Rot ist ein Hauptbestandteil ihrer in starken Farben schwelgenden Palette. „Farbe rockt“ war der Titel einer umfangreichen Einzelausstellung mit Katalog, die ihr die BASF Schwarzheide im Frühjahr 2017 ausgerichtet hat. Mandy Friedrich, geboren 1977 in Meerane, hat sich über Malzirkel und Fachoberschule für Gestaltung, die noch aus den Strukturen der DDR stammten, bis zur Hochschule für Bildende Kunst in Dresden hochgearbeitet und dort ihr Diplom erworben. Danach war sie noch zwei Jahre lang Meisterschülerin bei Ralf Kerbach. Die Hochschule Dresden war die Hochburg einer intensiven Farbmalerei, die sich vorwiegend aus dem Expressionismus herleitete und gegenständlich war, im Gegensatz zu ihrem westdeutschen Pendant, dem abstrakten Expressionismus. Diese Tradition wirkt in Mandy Friedrichs Malerei nach und verbindet sich mit anderen Einflüssen. Sie malt aus einem positiven Gefühl heraus, das sie gar ein „Glücksgefühl“ nennt, wenn sie „eine besondere Begegnung mit jemandem“ habe oder „in der Landschaft stehe“. Termin Bis 26. Januar. Mo-Fr 9-13 und 14.30-18.30 Uhr, Sa 10-13 Uhr. Ab 31. Januar stellt die Galerie Lauth (Mundenheimer Straße 252) Mandy Friedrichs Malerei in einer Einzelausstellung vor.

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