Ludwigshafen „Ein Fest der Freude“

Mit dem Ende des Ramadans, des Fastenmonats der Muslime, beginnt heute das viertägige „Fest des Fastenbrechens.“ 30 Tage lang haben gläubige Muslime tagsüber auf Nahrungsmittel und Getränke verzichtet – nur bei Dunkelheit durfte gegessen und getrunken werden. In Ludwigshafen haben sich neben zahlreichen anderen Gläubigen auch die rund 500 Mitglieder der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) an die Fastenregeln gehalten.

„Der Ramadan fördert die körperliche und psychische Gesundheit, er lehrt Mitgefühl und Barmherzigkeit, stärkt den Willen, das soziale Engagement und die innere Zufriedenheit,“ zählt Ömer Akyazici, Vorstandsmitglied der Ditib Ludwigshafen und Vorsitzender der örtlichen Jugendgruppe, die zahlreichen Aspekte auf, die der Ramadan in seinen und den Augen der anderen Gemeindemitglieder ausmacht. Ganz pragmatisch fügt er außerdem hinzu, dass der Fastenmonat dabei helfe, „den inneren Schweinehund zu überwinden.“ Zudem sei der Ramadan eine Zeit, in der der familiäre Zusammenhalt gestärkt werde. „Hat man sich beispielsweise mit jemandem aus der Familie zerstritten, so bietet das abendliche gemeinsame Essen eine Möglichkeit, diese Konflikte auszuräumen“, erklärt Akyazici. 30 Tage lang tagsüber auf jegliche Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr zu verzichten, klingt nicht einfach, besonders in der sommerlichen Hitze. Doch Akyazici winkt ab. „Das ist alles reine Kopfsache.“ Doch nicht jeder muss fasten. Da die Gesundheit im Vordergrund stünde, seien einige Gruppen, darunter Schwangere, Stillende, Kranke und Kinder vor der Pubertät vom Fasten ausgenommen. Nach der Fastenzeit beginnt nun das „Fest des Fastenbrechens.“ Die meisten Muslime verbringen das viertägige Fest laut Akyazici im Kreis ihrer Freunde und Familien. „Es ist ein Fest der Freude. Man besucht sich gegenseitig, isst selbst gemachte Baklava und erfreut sich einfach am Miteinander.“ Die Tatsache, dass zahlreiche seiner Glaubensbrüder im Ausland dieser Tage kein Fest der Freude feiern, trübt Akyazicis Stimmung. „Es tut mir sehr leid, wenn ich sehe, dass andere Menschen sterben, ganz gleich, ob es sich dabei um Muslime, Juden, Christen oder Atheisten handelt“, sagt er im Hinblick auf die aktuelle Lage etwa in Syrien oder Israel. In seiner Moschee bete man für ein Ende der Konflikte, damit „das Elend aufhört und die vielen Brüder und Schwestern endlich Frieden finden“. (awac)

x