Ludwigshafen Ein fulminanter Jahresabschluss

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Friesenheim. Ihren diesjährigen Veranstaltungsreigen hat die städtische Musikschule am Sonntag mit dem ausgesprochen gut besuchten Weihnachtskonzert in der Friedenskirche und der Verleihung des Förderpreises an die junge Pianistin Cyxuan To beschlossen. Anschließend wurde das 25-jährige Bestehen des Förderkreises gefeiert.

Mit festlicher Barockmusik – der „Feuerwerksmusik“ Georg Friedrich Händels nämlich – eröffnete das Sinfonieorchester ein abwechslungsreiches Programm. Unter der Leitung von Dan Fahlbusch spielten die jungen Musiker in wohlabgestimmten Bläser- und Streichergruppen. Das Werk entfaltete in reizvollen Kontrasten eine feierliche Pracht und verzauberte das Publikum. Ganz hingerissen von dem betörenden Musikerlebnis brach es nach dem vierten von fünf Sätzen in einen begeisterten Zwischenapplaus aus. Die jungen Musiker atmeten einmal tief durch und starteten dann im gemächlichen Dreiertakt des Menuetts zum Finale. Fahlbusch beeindruckte durch sein engagiertes Dirigat, in dem er alle exponierten Stimmen führte und zu großer Ausdrucksstärke anspornte. Besinnlich wurde es dann mit zwei Werken aus dem Bereich der Vokalmusik. Nochmals Händel bot Sängerin Anja Pauli mit „Oh du, die Wonne verkündigt“. Begleitet wurde sie dabei von Jessica Skowron (Geige) und Petra Reith (Klavier). Im Vokalensemble erklang anschließend der Chorsatz Felix Mendelssohn-Bartholdys „Lasst uns singen von der Gnade des Herrn“. Das Arioso aus dem Oratorium „Paulus“ war ein ebenso süßes wie wohlklingendes Schmankerl. Einen abermaligen Szenenwechsel bescherte anschließend das Gitarrenensemble unter der Leitung von Michael Trautmann. Das so glasklar wie kunstvoll arrangierte „Eleanor Rigby“ der Beatles und der Latin-Klassiker „Tico Tico no Fuba“ machten großen Eindruck auf das Publikum. Bei Letzterem setzte das Septett zwei Oktavgitarren ein und klang dadurch authentisch südamerikanisch. Genauso beeindruckend war der Auftritt des Streichorchesters. Die durchweg sehr jungen Künstler boten schöne Intonation und kompakten Orchesterklang über drei Sätze von Henry Purcells Spielmusik zu „Abdelazer“. Am Flügel saß bei diesem Stück die Preisträgerin des Förderpreises des Förderkreises der Musikschule, Cyxuan To. Dass sie keinen spektakulären Solo-Auftritt bot, sondern sich in die Gemeinschaft der Schüler einfügte, veranschaulichte sehr schön die Eigenschaft da zu sein, wenn man sie braucht und sich in die Gruppe einzubringen. Dies, so betonte die Vorsitzende des Förderkreises, Nese Herold, sei neben den künstlerischen Erfolgen und Preisen beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ ein weiteres Entscheidungskriterium für die Vergabe des Preises gewesen, der mit 250 Euro dotiert ist. Einen stilvollen musikalischen Schlusspunkt setzte das Sinfonische Blasorchester der Schule unter der Leitung von Alexander Petry. Das „Dona nobis pacem“ erklang zuerst in strahlendem Trompetenton von der Empore. Ihm antwortete eine warm klingende Klarinette und dann fielen wie Engelsstimmen die Flöten ein. Saxofone, tiefes Blech und dann die Trompeten, sie alle präsentierten sich, um endlich im himmlischen Chor eines erhabenen Tutti zu gipfeln. Die alte Weihnachtsweise „Es kommt ein Schiff geladen“ und ein prächtiges „Brich an, du schönes Morgenlicht“ von Johann Sebastian Bach waren die glanzvollen Schlussakkorde in dem bewegenden Konzert. „Es hat uns gut gefallen“, bekannte Karin Plischke aus Oggersheim nach dem Konzert. Ihre Tochter Lea spielte mit dem Cello im Streichorchester mit. „Es ist schön, dass es eine solche Institution wie die Musikschule gibt“, pflichtet ihr Gatte Frank bei.

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