Ludwigshafen Ein riesiger Schritt

Thomas Bolling war mit über 20 Paraden ein Garant für den Sieg des TV Hochdorf.
Thomas Bolling war mit über 20 Paraden ein Garant für den Sieg des TV Hochdorf.

«AMORBACH.»Das hatte sich Kichzells Trainer Andi Kunz etwas anders vorgestellt. Er war rat- und auch sprachlos. Als Kapitän Steffen Bühler den letzten Siebenmeter in der vollbesetzten Parzival-Halle für die Pfälzer verwandelte, war klar, dass die Ausgangssituation für Kunz’ Team kaum schlechter sein könnte. Im Hexenkessel von Amorbach brillierten die Pfalzbiber und schafften es in dieser Saison als erstes Team, den Hessenmeister in desen Halle zu besiegen. So feierten die Fans der Hochdorfer ausgelassen die klare Führung der Sieben von Trainer Steffen Christmann schon vor dem eigentlichen Abpfiff. Trainer Steffen Christmann blieb in der Stunde des Triumphs jedoch bescheiden: „Wir haben in der Fußball-Champions-League gesehen, was in den Rückspielen noch passieren kann. Für mich ist die Rückkehr in die Dritte Liga erst nach 120 Minuten entschieden.“ Der junge Trainer zeigte sich zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Unsere Abwehr-Taktik ist voll aufgegangen. Nur in Unterzahl hätten wir besser verteidigen müssen. Da hat uns Thomas Bolling mit seinen Paraden gerettet“, sagte Christmann. Bis auf die ersten zehn Minuten lag Hochdorf stets in Front und ließ dem Hessenmeister nur wenig Möglichkeiten zum Torerfolg. Es war eine Abwehrschlacht zweier Mannschaften auf hohem Niveau. Vor allem Kapitän Steffen Bühler und Nikola Sorda verhinderten immer wieder Torabschlüsse der Gastgeber. „In der Abwehr hat die Mannschaft mit Thomas Bolling zwischen dem Pfosten Beton angerührt“, sagte Christmann. Der 34 Jahre alte Offenbacher, der im Winter 2018 als Torhüter in der Not nach Hochdorf kam und eigentlich nur bis zum Sommer letzten Jahres bleiben wollte, war mit zwei Dutzend Paraden ein Garant für den klaren Erfolg seiner Mannschaft an seiner früheren Wirkungsstätte. Bolling hielt, was zu halten war. „Das war eine richtig starke Leistung von ihm“, meinte Christmann. Unmittelbar nach der Partie blickte Christmann schon auf das nächste Spiel vor eigener Kulisse am kommenden Samstag (18 Uhr). „Wir müssen für das Rückspiel fokussiert bleiben. Kirchzell hat nichts mehr zu verlieren und sie werden sicherlich in Hochdorf alles in die Waagschale werfen“, warnte der Trainer vor zu viel Euphorie. Auch TVH-Geschäftsführer Christian Deller sieht den Wiederaufstieg noch nicht vollendet. „Das wird nochmals eine heiße Kiste. Wir dürfen nicht den Fehler machen und glauben, dass es schon entschieden ist. Im Handball ist alles möglich“, meinte Deller. Mit einem Heimsieg – oder einem Unentschieden – würde der TV Hochdorf in dieser Saison vor eigener Kulisse ohne Niederlage bleiben. Zugleich würde die Mannschaft mit dem direkten Wiederaufstieg den Betriebsunfall „Abstieg“ reparieren. So spielten Sie TV Hochdorf: Bolling, Peribonio (n.e.) - Klug (1), Lenz (3), Ruf - Schwenzer (3), Gerdon (2) - Sorda (1) - Bühler (4/4), Zimmermann (4), Novo (2), Medler, Eschbach, Jochem Spielfilm: 3:3 (15.), 4:6 (21.), 4:8 (27.), 5:10 (30.), 7:12 (34.), 9:13 (38.), 10:16 (43.), 13:16 (52.), 13:18 (58.), 13:20 (60.) Zeitstrafen: 4/5 - Siebenmeter: 3/3 - 4/4 - Beste Spieler: Heinrich, David - Bolling, Zimmermann, Bühler, Sorda - Zuschauer: 1000 - Schiedsrichter: Bendel/Schulte-Coerne (Wickede/Dorstfeld).

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