Ludwigshafen Eine Liga ohne Mittelfeld

«BÖHL-IGGELHEIM/LIMBURGERHOF.» In der Fußball-A-Klasse Rhein-Mittelhaardt ist es schwer, sich ein Bild zu machen oder eine Prognose abzugeben. Unzählige Nachholspiele, die für eine schiefe und kaum aussagekräftige Tabelle sorgen, sowie ein zusätzlicher Absteiger, weil die Liga wieder von 17 auf 16 Teams reduziert wird, bewirken, dass es kein Mittelfeld gibt. Das Trio der Region kämpft gegen den Abstieg.

Am besten steht der VfB Iggelheim als Tabellenelfter da, obwohl die Gelb-Schwarzen ganz schlecht in die Saison starteten. Nach nur einem Punkt aus den ersten sechs Partien zierte der VfB das Tabellenende. „Die Chancenverwertung war in der Phase miserabel, und die englischen Wochen mit Verbands- und Kreispokal, in denen Spieler aus der ersten Garnitur bei der Reserve aushelfen mussten, waren Gift“, nennt VfB-Spielertrainer Thomas Hartmann Gründe für die anfängliche Talfahrt. Die Wende kam mit dem 3:1-Derbysieg gegen Palatia Böhl. Es ging aufwärts, auch wenn es immer wieder mal Rückschläge gab wie die Niederlage in Diedesfeld oder die Heimpleiten gegen Harthausen und Lingenfeld. Am Ende trumpfte die bis dato schwächste Auswärtsmannschaft auf fremdem Gelände auf. Siege in Hainfeld, Dudenhofen und als Krönung bei Spitzenreiter Altdorf-Böbingen lassen die Iggelheimer auf den Ligaverbleib hoffen. 21 Punkte haben sie, aber die meisten Konkurrenten können in Nachholspielen Boden gutmachen. 19 Punkte aus 17 Spielen und Platz 14 – so lautet die Bilanz von Aufsteiger SG Limburgerhof in Zahlen. Der Auftakt des abstiegsgefährdeten Neulings darf als gelungen bezeichnet werden. In den ersten fünf Begegnungen blieb Limburgerhof ungeschlagen. Das Manko: Viermal wurden die Punkte geteilt. Danach lief vor allem vor fremdem Publikum nichts zusammen. Die einzige Mannschaft ohne Auswärtssieg brachte von den letzten fünf Reisen keinen einzigen Zähler mit. Zu Hause aber ist die Mannschaft stark und holte 17 ihrer 19 Punkte. Und deshalb war Trainer Frank Drieß Anfang November mit dem Rundenverlauf noch sehr zufrieden. „Wir wissen aber, dass wir in der A-Klasse 100 Prozent bringen müssen, wenn wir gewinnen wollen. Da muss alles passen“, räumte Drieß ein. Nicht gepasst hat die Leistung im Heimspiel gegen Böhl, das die SGL 3:5 verlor – ein herber Dämpfer. Limburgerhof verpasste es damit, sich etwas Luft zu verschaffen. „Dennoch werden wir die Ruhe nicht verlieren“, ist der Übungsleiter sicher. Wenn Iggelheim und Limburgerhof um den Klassenverbleib bangen müssen, dann trifft dies auf Palatia Böhl erst recht zu. Auch die Blau-Weißen sind aufgestiegen, zur Winterpause aber mit nur neun Punkten abgeschlagen Vorletzter. „Wir haben ein unglaubliches Verletzungspech. Phasenweise haben mir zehn, zwölf Spieler gefehlt. Und das über Wochen“, klagt Spielertrainer Kaan Alkaya. Drei Spiele wurden gewonnen, bei allen anderen gingen die Böhler als Verlierer vom Platz. Die Palatia hat ein gravierendes Defensivproblem. 54 Gegentore in nur 14 Partien, das sagt eigentlich alles. Oder um es deutlicher zu machen: Außer bei den Siegen gegen Hainfeld (4:1) und Heiligenstein (3:1) hat Böhl in jedem Spiel mindestens drei Gegentore einstecken müssen. „Ziel muss es sein, die Abwehr dicht zu bekommen und den Rückstand zum rettenden Ufer sukzessive zu verkleinern“, sagt der Coach. Dabei baut die Palatia auf insgesamt fünf Nachholspiele. Das ist ein Vorteil, verheißt aber auch etliche englische Wochen. Und die sind für Akteure, die aus einer Verletzung kommen, eine große Belastung.

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