Ludwigshafen Eine neue Rolle für die „Kate“ von Ketsch

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KETSCH. Bundesliga-Torschützenkönigin 2014/2015, Aufstieg in die Zweite Liga 2016 und künftig Spielertrainerin. Katrin Schneider, die aus der Jugend der SG Dannstadt-Assenheim, den VTV Mundenheim und der TSG Friesenheim stammt und nach Bundesliga-Stationen in Bietigheim und Trier 2015 bei Drittligist TSG Ketsch anheuerte, führte nicht nur die „Kurpfalzbären“ zum Aufstieg, sondern wird nun mit bald 26 Jahren auch die jüngste Spielertrainerin der Liga sein.

Am Strand von Ko Samui fiel die Entscheidung. Im fernen Thailand fand Katrin Schneider nach einer langen Saison, verbunden mit dem Aufstieg der TSG Ketsch in die Zweite Liga, die Zeit, um über ihre künftige Rolle im Handball nachzudenken. Die aus dem Ludwigshafener Stadtteil Maudach stammende Ex-Bundesliga-Spielerin hatte schon länger eine Anfrage ihres Managements zur Übernahme der Mannschaft als Spielertrainerin vorliegen. „Kate“, wie sie stets gerufen wird, wollte sich aber mit dieser Thematik erst nach dem Saisonende beschäftigen. Ihr Ziel war klar: Sie ist von der DJK Trier wieder in die Heimat zurückgekommen, um die TSG Ketsch in Richtung Bundesliga zu führen. Der erste Schritt ist gemacht. Nach der Trennung von Trainer Rudi Frank folgt Schneider, die jüngere Schwester von Steffen, dem bisherigen Co-Trainer beim Drittligisten TV Hochdorf, auch in die Fußstapfen ihres Vaters Detlev und Onkels Wolfgang, die auch zunächst als Spielertrainer aktiv waren. „Es ist sicherlich keine leichte Aufgabe, auf dem Spielfeld seine Leistung zu bringen und gleichzeitig die Mannschaft taktisch und von der Motivation zu führen. Da ich bisher schon wesentliche Elemente der Spielstrategie mitentwickelt habe, glaube ich, gut gerüstet für die Aufgabe zu sein“, meinte Schneider. Dass die Bürokauffrau, die halbtags ihrem Beruf die Treue halten wird, noch keinen Trainerschein besitzt, nimmt sie gelassen: „Ich habe von meinen bisherigen Trainern sehr viel gelernt, was die Trainingsgestaltung und die Spielsteuerung betrifft.“ Dennoch will sie im Juni das Angebot des Deutschen Handball-Bundes zum Erwerb der C/B-Trainer-Lizenz für ehemalige Bundesliga- und Nationalspieler annehmen. Auch plant Schneider, die wöchentlich ihre Eltern und Oma in Maudach besucht, ihr Augenmerk auf den eigenen Nachwuchs zu legen. „Von großem Vorteil ist, dass wir in allen Mannschaften ein einheitliches Spielsystem pflegen“, sagt sie. Mit 117 Toren, darunter 48 verwandelten Siebenmetern, war die letztjährige Bundesliga-Torschützenkönigin der Kopf der Meistermannschaft. Um ihre Aufgabe ist Schneider nicht bange. „Wir verstehen uns alle prächtig, und wir werden deshalb nicht in Panik verfallen, wenn wir in der Zweiten Liga einmal auf die Ohren bekommen“, ahnt sie. Die 25-Jährige weiß, wovon sie redet, über viele Jahre hat sie den Abstiegskampf mit den Trierer „Miezen“ in Liga eins erlebt. Deshalb will sie nicht zweifeln. Denn Zweifler siegen nicht ...

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