Ludwigshafen Eine Zäsur

«MUTTERSTADT.»Mit dem Abstieg aus der Oberliga ist bei den Volleyballerinnen des SC Mutterstadt auch die Ära des Ralph Bösling zu Ende gegangen. Nach 37 Jahren als Trainer erklärte Bösling seinen Rücktritt. Dem Vorstand des Vereins bleibt er allerdings weiterhin erhalten.

Mutterstadt

unterlag am letzten Spieltag in der Halle im Mandelgraben dem Tabellenzweiten ASV Landau erwartungsgemäß 0:3 (11:25, 22:25, 11:25). „Wir hatten nur in einem Satz eine Chance und die haben wir nicht genutzt“, sagte Bösling, dessen Name untrennbar mit dem SC Mutterstadt verbunden ist. Mutterstadt steigt als Schlusslicht mit gerade einmal zwei Siegen aus 18 Spielen ab. „Der Abstieg war nach einer absolut verkorksten Saison vorhersehbar“, machte Bösling deutlich. Mutterstadt hatte aufgrund von Schwangerschaften von Beginn an einen sehr kleinen Kader. Hinzu kamen immer wieder Erkrankungen, so dass größtenteils eine Rumpfmannschaft die Spiele bestritt und Bösling häufig gezwungen war, das Team umzustellen. „Der Saisonverlauf allein ist aber nicht ursächlich für meinen Rücktritt. Ich habe gemerkt, dass ich eine Auszeit brauche, mich mehr auf das Geschäftliche fokussiere. Drei Trainingseinheiten pro Woche und die Spiele am Wochenende – das war zu viel. Nach 37 Jahren bin ich etwas ausgebrannt“, unterstrich der bisherige Coach. Bösling will aber weiter die Trainingsarbeit im Verein – vorrangig im Jugendbereich – unterstützen, aber nicht mehr als Hauptverantwortlicher. Wie es beim SC Mutterstadt weitergeht, steht noch in den Sternen. Bis zum 15. Mai – dies ist die Frist des Verbandes für Ab- und Ummeldungen – müssen sich Verantwortliche und Spielerinnen im Klaren sein, in welcher Liga sie künftig aufschlagen möchten. Die Damen 1 könnten nach ihrem Abstieg in der Landes-, die Damen 2 nach dem Aufstieg in der Verbandsliga spielen. Ob die Spielerdecke jedoch für beide Mannschaften ausreicht, ist fraglich. Emely Zapp und Elena Weißhaar, die ihr Blockstudium in der Region beendet haben, zieht es zurück ins Saarland. Hannah Bösling, die seit ihrem fünften Lebensjahr für den SCM spielte, braucht eine Luftveränderung und hat ihre Fühler in Richtung ASV Landau ausgestreckt. Der Trainer der Landauer ist ein alter Bekannter: Klaus Kuhn war bereits Coach der SCM-Damen. Ob die Südpfälzerinnen Michelle Meyerer und Christina Pfadt dem Verein treu bleiben, ist offen. „Auch die Situation bei den Damen 2 muss man abwarten. Hier gibt es viele Abiturientinnen und Studentinnen“, sagte Bösling. „Die Frage ist, in welchen Ligen wir spielen möchten. Es gibt Fürsprecher für die Landesliga wie für die Verbandsliga“, erklärte er. „Ich meine, dass ein Verein davon lebt, in einer hohen Klasse zu spielen.“ Er könne beide Argumente verstehen. Man müsse abwarten, in welche Richtung sich die Diskussion entwickeln werde. „Das Konstrukt muss von allen im Verein getragen werden“, unterstrich Bösling.

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