Ludwigshafen Einer der alten Schule

Über seine Profi-Karriere hat Axel Roos der Kolpingsfamilie Oggersheim bei einem Gesprächsabend am Donnerstag berichtet. In gemütlicher Atmosphäre erzählte der frühere Fußball-Profi des 1. FC Kaiserslautern über Werte, die er während seiner Laufbahn wie auch als aktueller Lehrer in seiner Fußballschule vorzuleben versucht.

Schon seit Jahrzehnten lädt die Kolpingsfamilie jeden Donnerstag interessante Gesprächspartner ein. Mit dem 50-jährigen Axel Roos begrüßte der Vorsitzende Horst Stauder und Geschäftsführer Günter Reichard ein Pfälzer Fußball-Denkmal. Der einstige Abwehrspieler erzählte den überwiegend älteren Gästen vor allem die eine oder andere Anekdote. Der Kontakt kam über den ehemaligen FCK-Präsidenten Norbert Thines, ebenfalls Mitglied der Kolpingsfamilie, zustande. „Norbert hat uns Axel wärmstens empfohlen. Der Anruf mit ihm war dann auch unkompliziert, er hat recht schnell zugesagt“, berichtete Reichard. Über die letztlich überschaubare Resonanz im Pfarrhaus war der Geschäftsführer weniger glücklich: „Es kommt ja nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an. Aber ich habe schon mit mehr Gästen gerechnet“, sagte er. Roos, der laut eigener Aussage sein „Herz auf der Zunge trägt“, nahm das es gelassen. „Der Prophet im eigenen Land gilt nix. Jemand von außerhalb ist interessanter“, sagte der Pfälzer, der seit 2007 Leiter und Lehrer der größten Fußballschule des Landes in Otterberg ist. Klar, dass Roos bei einem Verein wie der Kolpingsfamilie, der wie viele andere Vereine mit fehlendem Nachwuchs zu kämpfen hat, beim richtigen Umgang mit Kindern und Jugendlichen auf offene Ohren traf. „Respekt voreinander zu haben und auch mal schwierige Arbeit zu verrichten ist mir das Wichtigste. Nicht nur auf dem Platz“, sagte er. Was Roos bei der heutigen Jugend etwas vermisst, ist der Ehrgeiz. „Auch bei meinen Söhnen“, sagte der Ex-Profi schmunzelnd, während er sich auf den Oberschenkel schlug. Zum Schmunzeln war auch das gut gemeinte Geschenk an den 50-Jährigen. Stauder überreichte Roos, dem bekennenden Alkoholgegner, nichtsahnend eine Flasche Sekt. Die Pfälzer Fußballikone nahm sie höflich an, betonte aber, dass er sich über ein paar Packungen Chips für seine Fußballkinder mehr freuen würde. Stauder ließ sich daraufhin nicht zweimal bitten und überreichte nur wenige Minuten später die gewünschte Knabberei. Die Kinder wird’s freuen. (koep)

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