Ludwigshafen Eklat zum Ende

Der Fußgönheimer Anthony Del Rio Pfeffer (vorne) gegen den Kreuznacher Rene Mecking.
Der Fußgönheimer Anthony Del Rio Pfeffer (vorne) gegen den Kreuznacher Rene Mecking.

«Fussgönheim.» Beim ASV Fußgönheim ist die Luft raus. Sang- und klanglos verlor der Tabellendritte der Fußball-Verbandsliga sein letztes Heimspiel gegen die zuvor noch abstiegsgefährdeten Gäste von Eintracht Bad Kreuznach mit 0:3 (0:2). Ein enttäuschender Abschluss für den ASV, der mit zwölf Siegen noch Spitzenreiter der Heimtabelle ist.

Es war die erste Niederlage gegen Bad Kreuznach überhaupt. Teammanager Kai Sator verabschiedete vor dem Anpfiff einige Leistungsträger, die den Verein zum Saisonende verlassen werden. Zu Arminia Ludwigshafen zieht es Kelly Botha, Philipp Stiller, David Braun und Marco Sorg, der seit der F-Jugend den ASV-Dress trug und nach zwanzig Jahren den Verein verlässt. Osman Sanli wechselt nach Schifferstadt und Nils Nebel nach Freinsheim. „Man hat gespürt, dass manche nicht mehr mit dem Herzen dabei sind und heute jegliche Einstellung vermissen ließen“, kritisierte Fußgönheims Trainer Jan Kamuf. Zum Eklat kam es eine Viertelstunde vor Schluss, als Kamuf Abwanderer David Braun vom Feld holte, weil er Anweisungen von Co-Trainer Benjamin Bischoff heftig attackierte. Weil die Gastgeber ihr Auswechselkontingent bereits erschöpft hatten, ließ Kamuf freiwillig in Unterzahl die Partie zu Ende spielen. „Das ist eine Sache der Disziplin. So etwas lasse ich mir nicht bieten und musste ein Zeichen setzen“, vertrat der Coach seine konsequente Haltung. Selbst eine hauchdünne Chance, dass der ASV zu diesem Zeitpunkt den 0:2-Rückstand noch hätte umbiegen können, bestand angesichts der schwachen Sturmleistung ohnehin nicht. „Schade nur, dass wir uns eine prima Heimserie verderben“, zürnte Kamuf. Fußgönheims Defensive, in der nur Anthony Del Rio Pfeffer und mit Abstrichen Benny Bischoff und Niko Matios überzeugten, ließ sich wiederholt von elanvollen Kontern des Gegners überraschen, so wie beim O:2 (42.) und 0:3 (88.), als sich offenbar niemand für die Torschützen Schmuck und Satici zuständig fühlten. „Wir sollen jetzt nicht alles verdammen, die Mannschaft hat viele hervorragende Spiele, vor allem zu Hause, geboten“, versuchte Benjamin Bischoff Unmut zu dämpfen. Bei einem Freistoß (16.) und einem Schlenzer, den Eintracht-Keeper mit den Fingerspitzen um den Pfosten drehte (56.), hatte Bischoff auch Pech. Zu selten gelang den Hausherren ein gescheiter Pass in die Spitze. Torchancen blieben gegen einen energischen und robusten Gegner die Seltenheit. Auch weil der ASV bei verlorenen Zweikämpfen nicht nachsetzte oder Kreuznach nur auf Fehlpässe lauern musste. SO SPIELTEN SIE ASV Fußgönheim: Knödler - Stiller, Matios, Botha, Braun - Jan Gutermann (46. Sorg), Bischoff, Del Rio Pfeffer, Demirhan (26. Takpara) - Sanli (52. Euler), Kai Gutermann.

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