Ludwigshafen Entscheidende 16. Minute

In Schieflage: der Mundenheimer Nico Klein (Mitte) gegen die Hochdorfer Arne Ruf (rechts) und Moritz Leonhardt.
In Schieflage: der Mundenheimer Nico Klein (Mitte) gegen die Hochdorfer Arne Ruf (rechts) und Moritz Leonhardt.

«Hochdorf-Assenheim.» Auch die VTV Mundenheim können den Siegeszug des TV Hochdorf nicht stoppen. Unaufhaltsam marschiert der Drittliga-Absteiger dem Meistertitel entgegen. Der TVH ist auf einem sehr guten Weg, den Betriebsunfall zu kitten. Bislang gab es wenige Gegner, die den Hochdorfern etwas entgegenzusetzen hatten. Gestern gegen Mundenheim lief es gut. Aber nicht unbedingt nach dem Geschmack von Hochdorfs Trainer Steffen Christmann. Nach 16 Minuten nahm er eine etwas überraschende Auszeit. Seine Mannschaft hatte in den fünf Minuten zuvor gerade einen 2:4-Rückstand in eine 6:4-Führung gedreht. Trotzdem hatte Christmann Redebedarf: „Mundenheim hat uns auf den beiden Halbpositionen gut zugestellt, aber rechts war jede Menge Platz“, erklärte er. Und seine Mannschaft hatte genau zugehört, band Marvin Gerdon nun besser ins Spiel ein, der mit seinen vier Treffern und einem an ihm verschuldeten Siebenmeter maßgeblichen Anteil an der deutlichen 14:8-Führung zur Pause der Gastgeber hatte. Den zweiten, noch größeren Anteil teilte sich der Deckungsverbund in Zusammenarbeit mit Torhüter Roko Peribonio (17 Paraden). „Das war in dieser Runde bislang unsere stärkste Leistung in der Abwehr“, lobte Christmann. Nikola Sorda und Steffen Bühler im Mittelblock, Vincent Klug und Arne Ruf daneben – daran bissen sich die Mundenheimer Leichtgewichte immer wieder die Zähne aus. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat heute alles versucht, aber in dieser Verfassung ist Hochdorf eine Nummer zu groß für uns“, zollte VTV-Trainer Andreas Reckenthäler dem Gegner Respekt. Und trotzdem hätte es auch anders ausgehen können. Denn die Mundenheimer kamen vor 400 Zuschauern gut ins Spiel, führten mit 4:2 (10.) und brachten langsam Emotion ins Spiel. „Ich glaube, dann war der Respekt ein wenig zu groß“, bedauerte Reckenthäler. Er vermisste im Anschluss an diese erfolgreiche Phase „die Tiefe im Angriff“. Mit anderen Worten: Der Hochdorfer 6-0-Verbund ließ keine Durchbrüche mehr zu. Das war auch in der zweiten Halbzeit der Fall. Denn: Hochdorf agierte die gesamten 60 Minuten sehr konzentriert. Das freute Steffen Christmann, der in der Schlussphase munter durchwechselte und seiner gesamten Bank Spielzeit gab. Die Qualität litt nicht darunter – zum Leidwesen der Mundenheimer. Die hatten in der Schlussphase längst aufgesteckt. Auch und gerade, weil Christmann nach 16 Minuten an den richtigen Stellschrauben gedreht hatte. So spielten sie TV Hochdorf: Peribonio, Bollinger (ein Siebenmeter) – Ruf (1), Götz (11/3), Klug – Gerdon (5), Schwenzer (3) – Sorda – Bühler (5/1), Lanninger, Novo (1), Zimmermann (1), Jochem, Lenz VTV Mundenheim: Klein, Kunz (ab 50.) – Arentz (1), Yannick Treiber (1/1), Simon Schleidweiler (4) – Schutzius, Binnes (5) – Aaron Schleidweiler (1) – Pönisch, Hanke (1), Leonhardt, Florian Treiber (1), Muth (2) Zeitstrafen: 4:3 - Siebenmeter: 4/4 – 2/1 – Beste Spieler: Peribonio, Götz, Sorda – Binnes, Simon Schleidweiler - Schiedsrichter: Maul/Rausch (Bingen).

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