Ludwigshafen Erzieher gesucht

Spielen, toben, lernen: Der Kitabesuch ist wichtig für Kinder.
Spielen, toben, lernen: Der Kitabesuch ist wichtig für Kinder.

Trotz dreier Ausbauprogramme fehlen langfristig mehrere Hundert Kindergarten- und Kitaplätze in Ludwigshafen. Das ist gestern im Jugendhilfeausschuss erneut deutlich geworden. Die gute Nachricht für Eltern: Für die vorhandenen Plätze können sie ihre Kinder ab September online anmelden.

Bislang melden Eltern die Kinder entweder schriftlich oder persönlich in der jeweiligen Kita an. Ab 1. September ist das auch im Internet möglich, wie Rudolf Leidig im Jugendhilfeausschuss sagte. Er ist der zuständige Bereichsleiter bei der Stadt. Die Online-Anmeldung gilt sowohl für städtische Kitas wie auch für solche in freier Trägerschaft. Die Plätze werden aber weiterhin von den Leitern der Einrichtungen vergeben. Auch an den Aufnahmekriterien ändert sich laut Leidig nichts. Zwei anhaltende Probleme beschäftigen die Stadt beim Thema Kitas: zu wenig Raum und zu wenig Personal. „Es wird immer schwieriger, Erzieher auf dem freien Arbeitsmarkt zu finden“, sagte Jugenddezernentin Cornelia Reifenberg (CDU). Es gibt aktuell sechs Kindergarten- und Krippengruppen, die zwar Platz hätten, aber nicht in Betrieb genommen werden können, weil Erzieher fehlen, so Leidig: zwei Gruppen in der Kindertagesstätte Nord (Hemshof), zwei in der Kita Ludwig-Bertram-Straße (Mitte) und zwei in der Gneisenaustraße (Süd). Um dem Mangel entgegenzuwirken, bietet die Stadt gemeinsam mit den freien Trägern und der Anna-Freud-Schule eine duale Erzieher-Ausbildung an. Was Räume betrifft, läuft in Ludwigshafen aktuell bereits das dritte Kita-Ausbauprogramm (wir berichteten). „Wir werden den vorhandenen Bedarf aber weiterhin nicht decken können“, musste Reifenberg zugeben. Das Problem: Als die Ausbauprogramme geplant wurden, habe es noch andere Bezugsgrößen gegeben. So sei man damals von etwa 1500 Geburten pro Jahr in Ludwigshafen ausgegangen. Laut Statistischem Jahresbericht kamen 2016 allerdings bereits 1932 in der Stadt wohnende Kinder zur Welt. Deshalb sei davon auszugehen, „dass auch das dritte Ausbaupaket nicht reichen wird“, sagte die Dezernentin. Ein viertes soll bis Ende 2018 erarbeitet werden. „Die ersten planerischen Maßnahmen laufen schon“, ergänzte Leidig. Für dieses Paket sollen als Grundlage neue Daten erhoben werden. Neben der vielen Geburten haben vor allem zwei gesetzliche Vorgaben die Situation verschärft. 2010 wurde der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Zweijährige eingeführt, seit 2013 gilt bundesweit der Anspruch auf einen Krippenplatz für Einjährige. Hinzu kommt, dass die Kindergartenplätze in Rheinland-Pfalz seit 2010 beitragsfrei sind. Aktuell gibt es in Ludwigshafen rund 6500 Kindergarten- und 300 Krippenplätze. Am Ende des dritten Ausbauprogramms sollen es 7701, beziehungsweise 460 sein. Dann werden laut Leidig insgesamt rund 135 Millionen Euro in den Ausbau investiert worden sein, 20,7 Millionen Euro davon gefördert. Ruth Hellmann (FWG) wies darauf hin, dass die Eltern stärker in die Planung einbezogen werden und vor allem besser informiert werden sollen. Viele wüssten zum Beispiel nicht, dass es eine zentrale Anlaufstelle für den Bereich Kindertagesstätten gibt (Westendstraße 17). Auch auf die Möglichkeit der Online-Anmeldung sollte ausreichend und öffentlichkeitswirksam aufmerksam gemacht werden. Im Netz Nach welchen Kriterien Kitas die Kinder aufnehmen, steht im Netz unter www.ludwigshafen.de/lebenswert/ bildung/kindertagesstaetten/

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