Ludwigshafen Erzieher: Schule kritisiert Stadt

Die öffentliche Klage von Jugenddezernentin Cornelia Reifenberg (CDU), es werde immer schwieriger, Erzieher auf dem freien Arbeitsmarkt zu finden, drücke eine gewisse Unredlichkeit aus. Sie verschleiere, dass das Engagement des Trägers für die Anna-Freud-Schule in den Vorjahren hätte deutlich größer ausfallen können, heißt es in einer Stellungnahme der Schule.

Die Kritik der Berufsbildenden Schule (1250 Schüler) mit Hauptsitz in Süd bezieht sich auf den Bericht „Erzieher gesucht“ (8. Juni). Mit einer größeren Unterstützung für die BBS wären die Probleme bei der Personalrekrutierung heute sicherlich kleiner, heißt es in dem Schreiben weiter. Bei der Schulentwicklungsplanung in der Stadt werde nicht zur Kenntnis genommen, dass sich seit Jahrzehnten die Wirtschaftssektoren verschieben. Das produzierende Gewerbe nehme ab, der Dienstleistungssektor, vor allem in den Bereichen Sozialwesen und Gesundheit und Pflege, wachse. Die Stadt beklage wiederholt, dass sie „zu wenig Raum und Personal“ für Kitas habe und dass der 2010 eingeführte Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Zweijährige und der 2013 bundesweit erfolgte Anspruch auf einen Krippenplatz für Einjährige die Situation dramatisch zuspitze. Die Freud-Schule sei mit ihrem Modellversuch Erzieher in Teilzeitform, der 2019/20 vom Land in die Regelform überführt werde, ein Vorreiter für eine höhere Ausbildungsquote für Erzieher. Der Schulträger nehme dies aber nicht ausreichend wahr. „Es wurden und werden keine neuen Weichen in der Schulpolitik gestellt. Deshalb wünscht sich die Schule endlich ein größeres politisches Herz für die Domänen Sozialwesen, Gesundheit und Pflege.“

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