Ludwigshafen Fast die letzte Chance

LUDWIGSHAFEN. Fast um seine letzte Chance, dem Abstieg doch noch zu entgehen, spielt Fußball-Verbandsligist Ludwigshafener SC am Sonntag, 15 Uhr, im Heimspiel gegen den Mitkonkurrenten Eintracht Bad Kreuznach.

Im ersten Verbandsligaspiel nach dem Aufstieg traf der LSC am 16. August 2008 auf den damaligen Oberliga-Absteiger Bad Kreuznach. Die Rot-Weissen führten schnell 3:0, doch kurz vor Schluss hieß es 3:3. Eine Parallele zum letzten Heimspiel gegen Mombach. Doch im Unterschied zur Partie vor zwei Wochen erzielten die Gastgeber in einem begeisternden Spiel damals noch das 4:3. Aus dieser Mannschaft sind Bernd Fröhlich und Erik Rehhäußer heute noch im Kader. Die Geschichte zeigt aber auch, dass das Fracksausen, das die Hochfelder nach einem Gegentor bekommen, nichts Neues ist. In dieser Runde ist es aber besonders gravierend, denn in Bingen verspielte der LSC erneut einen 2:0-Vorsprung und unterlag 2:4. „In der Halbzeit haben wir noch darüber gesprochen, dass wir uns nicht zu sicher sein dürfen und voll konzentriert bleiben müssen“, berichtet Trainer Michael Drese. Zehn Minuten nach der Pause hatte die Hassia aus dem 0:2 ein 3:2 gemacht. In der Kabine hätte man nach dem Abpfiff eine Stecknadel fallen hören können, so still war es. „Ich muss die Mannschaft wieder aufrichten. Es ist noch nicht vorbei“, gibt sich Drese kämpferisch. Wäre der LSC ein Profiverein, hätten die Verantwortlichen längst einen Psychologen hinzugezogen, um zu ergründen, was in den Köpfen der Spieler nach einem Gegentor vorgeht. Klar ist, dass gegen Bad Kreuznach nur ein Sieg hilft. Da würde jeder auch den Spielverlauf vom 16. August 2008 akzeptieren. Jan Kamuf, der Trainer des ASV Fußgönheim, identifiziert sich mit dem Klub. Wenn es noch eines Beweises dieser These bedurft hätte, lieferte ihn der Coach selbst. Den am vergangenen Samstag geborenen Sohn Lenn meldete er noch am gleichen Tag beim ASV an – Jugendarbeit mit Weitblick. Das Geschenk der Mannschaft in Form von drei Punkten gegen Jahn Zeiskam versetzt den ASV in die Lage, sein erstes Saisonziel noch im März zu erreichen. Gewinnen die Fußgönheimer am Sonntag, 15.45 Uhr, beim ASV Winnweiler, dann hätten sie ihre bisher beste Punktzahl in zehn Jahren Verbandsliga erreicht und würden beim nächsten Zähler einen Vereinsrekord aufstellen. „Auch wenn wir gegen Zeiskam gewonnen haben, müssen wir uns steigern, vor allem spielerisch“, lässt sich Kamuf vom Erfolg nicht blenden: „Das Verhalten beim Pressing hat mir nicht gefallen, und in der ersten Hälfte hat der Spielfluss gefehlt.“ Gut seien Moral, Einstellung und phasenweise das Flügelspiel gewesen. Über außen sind auch die Treffer zum 2:2 und 3:2 eingeleitet worden. Der im Winter gekommene Jan Gutermann musste auf sein Verbandsliga-Debüt noch warten. „Er war krank, wird aber seine Spielzeit noch erhalten“, betont Kamuf. Gegen Zeiskam belohnte er Eigengewächs Endrit Leposhtaku (19) für gute Leistungen in der Vorbereitungszeit mit einem Kurzeinsatz. |thl

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