Ludwigshafen Fatale Fehler und heißer Kampf

Hart zugepackt haben gestern die Spieler der Eulen Ludwigshafen und des HC Erlangen. Eulen-Kreisläufer Frederic Stüber (rechts)
Hart zugepackt haben gestern die Spieler der Eulen Ludwigshafen und des HC Erlangen. Eulen-Kreisläufer Frederic Stüber (rechts) hatte kein leichtes Spiel am Kreis, hier gegen Petter Overby (Mitte) und Christoph Steinert.

«Ludwigshafen.» Die Fehlentscheidung des erfahrenen Schiedsrichtergespanns Robert Schulze und Tobias Tönnies hatte fatale Folgen. Beide gehören zu den besten Referees in der Bundesliga. Am Mittwoch noch leitete das Duo die Champions-Leauge-Partie zwischen Orlen Wisla Plock (Polen) und Rihimäen Cocks (Finnland). Gestern waren sie schon wieder im Einsatz. Allerdings zogen sie sich in Ludwigshafen mit ihrer Entscheidung in der 20. Minute großen Unmut zu. Schulze/Tönnies zeigten Stefan Salger die Rote Karte. Der Rückraumspieler der Eulen Ludwigshafen soll den Erlanger Nikolai Link im Gesicht getroffen haben. Doch das Foul beging Kai Dippe. „Ich habe ihn getroffen“, gab Dippe zu, „Stefan stand zwei Meter weg. Aber ich habe ihn an der Brust berührt.“ Der falsche Spieler wurde vom Platz gestellt. Dieser Lapsus der Schiedsrichter sorgte zwei Minuten später für Zündstoff. Denn da sah Dippe die Rote Karte. „Ja, die kann man geben, muss man aber nicht. Wir spielen Handball, da gehört gesunde Härte dazu. Dieses Spiel wurde von beiden Mannschaften mit viel Leidenschaft und Emotionen geführt. Da müssen die Schiedsrichter etwas mehr Fingerspitzengefühl beweisen“, sagte Dippe, der stellvertretende Eulen-Kapitän. In der Tat. Denn: Hätten die Schiedsrichter nicht zuerst Salger unberechtigt vom Platz gestellt, sondern den wahren Übeltäter Dippe, hätte es den zweiten Platzverweis erst gar nicht gegeben. So aber waren die Eulen schon nach 22 Minuten entscheidendend geschwächt. Diesen Nachteil konnten sie letztendlich nicht mehr ausgleichen und verloren auch das sechste Saisonspiel in dieser Bundesliga-Saison. Die Niederlage gegen Erlangen gestern von 2142 Zuschauern ist doppelt bitter. Denn Trainer Ben Matschke hatte mit zwei Punkten gerechnet. Schließlich liegt Erlangen den Eulen. Noch nie hatte Ludwigshafen ein Heimspiel gegen die Franken in der Zweiten Liga oder Bundesliga verloren. Es gab nur Siege. Bis gestern. „Ich erwarte von dem ein oder anderen Spieler, dass er endlich zeigt, dass er Bundesliga spielen will“, schimpfte Eulen-Geschäftsführer Marcus Endlich: „Die Jungs hatten ein heißes Herz, aber manche keinen kühlen Kopf.“ Er werde daher mit so manchem Akteur eine intensive Unterredung haben. „Wir schauen genau hin, wie sich die Spieler entwickeln, denn wir basteln schon jetzt am Kader für die kommende Saison“, sagte Endlich. Kreisläufer Frederic Stüber beschwichtigte. „So eine Situation hatten wir doch schon vergangene Saison, als wir 17 Spiele nicht gewonnen haben. Wir kämpfen weiter.“ Sport

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