Ludwigshafen Feenflügel, Karaoke und fast 6000 Besucher

Bunt und kreativ: So ist das Hanami-Festival.
Bunt und kreativ: So ist das Hanami-Festival.

Im Mittelpunkt des japanischen Comic-Universums steht am Wochenende wieder der Pfalzbau. Es ist Zeit für Hanami. Wie im vergangenen Jahr werden um die 5700 Fans der Manga- und Animekultur zum Festival erwartet.

Schon seit 2008 wird auf der Hanami der Vorentscheid der Deutschen Cosplay-Meisterschaft (DCM) ausgetragen, erklärt Nina Pechaczek vom Organisationsteam. Neu ist die Ludwigshafener Cosplay-Meisterschaft (LCM). Das aus den englischen Worten „costume“ und „play“ zusammengesetzte „Cosplay“ – also „Kostümspiel“ – ist von zentraler Bedeutung für die Freunde des japanischen Comics, des Manga: Der Teilnehmer stellt einen Superhelden oder Bösewicht durch Kostüm und Verhalten möglichst originalgetreu dar. Die Figur kann dabei aus Mangas, Animes (Zeichentrickfilmen) oder auch Computerspielen stammen. Das Rollenspiel wird vor der Aufführung „geprobt und eingeübt“, erläutert Pechaczek. Alljährlich wird die DCM von der Frankfurter Buchmesse und dem Verein „Animexx“ mit Sitz in München veranstaltet. „Animexx“ zeichnet auch für die Ludwigshafener Hanami verantwortlich und ist laut Pechaczek seit seiner Gründung im Jahr 2000 „der größte deutsche Fanclub für japanische Zeichenkultur“. Vor Ort stemmt ein ehrenamtliches 159-köpfiges Team die Organisation der zwei Tage. Los geht’s am Samstag um 10 Uhr. Während bis Mitternacht auf der Bühne des Konzertsaals die DCM und LCM in Einzel- und Paardarbietungen ausgetragen wird, laufen mehrere der 20 Workshops bis Sonntag parallel. Darin geht es ebenso um Blumenstecken wie um japanische Kalligraphie oder „schwereloses Perückenstyling“. Am Sonntag können sich die Manga-Fans Feenflügel basteln, an einem Zeichenworkshop teilnehmen oder „1001 Wege zu deinem Roman“ kennenlernen. Beim Karaoke- oder Chorlieder-Singen wird gemeinsam Musik gemacht. Schon samstags stehen den Fans die Synchronsprecher Felix Mayer, Ulrike Jenni, Shandra Schadt und Hubertus von Lerchenfeld als Ehrengäste Rede und Antwort. „Sehr gefragt“ sei gleichen Tags auch der Kuchenbackwettbewerb, wie Pechaczek betont. Eine Jury kürt das beste Backwerk nach „Ausführung, Aussehen und Geschmack“ im sogenannten Maidcafé. Das Maidcafé gilt als Subkategorie der in Japan verbreiteten „Cosplay-Cafés“. Die „Maids“ sind dabei Kellnerinnen, die in Dienstmädchenoptik alles daran setzen, „kawai“ zu sein. Ursprünglich steht dieser japanische Ausdruck für „liebenswert“, „süß“, „niedlich“ oder „attraktiv“. Mittlerweile entspricht „kawei“ einem ästhetischen Konzept, das Unschuld und Kindlichkeit betont und sich auf alle Bereiche der japanischen Gesellschaft ausgedehnt hat. Im Videoraum werden Filme gezeigt. Auch eine Auswahl an Konsolenspielen gibt es bei Hanami. Erstmals fand das Japanfestival 2006 in Ludwigshafen mit rund 400 Besuchern noch im Kulturzentrum Das Haus statt, wie Pechaczek erinnert. Bald sei die Veranstaltung gewachsen. Zu den Gästen zählte 2011 sogar der japanische Generalkonsul Toyoei Shigeeda. „Aus Platzmangel“ sei das Fantreffen im gleichen Jahr in den Pfalzbau gezogen. Im Netz Mehr zum Programm im Netz unter www.hanami-ludwigshafen.de

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