Ludwigshafen Fehler wie eine Schülerelf

WORMS. Das Feuer, das Fußball-Oberligist FC Arminia Ludwigshafen in dieser Woche nach dem Ausstieg von Trainer Thomas Fichtner am Samstag bei der TSG Pfeddersheim zu zünden versprach, erwies sich als Strohfeuer. Es loderte gerade mal so 20 Minuten lang, danach glimmte es nur ohne noch einmal groß aufzuflackern. Die 0:3 (0:2)-Niederlage nahm Interimstrainer Stefan Malz gelassen: „Wir haben einfache Fehler gemacht, die bestraft werden“.

Der FC Arminia wird den Sturz Richtung Abstiegsplätze mit der in Pfeddersheim gezeigten Leistung kaum aufhalten. In den letzten sechs Ligaspielen buchte die Mannschaft drei Punkte und wurde jetzt auch vom Kontrahenten Pfeddersheim, der mit dem Saisonverlauf keineswegs zufrieden ist, überholt. „Zerrissen“, wie angekündigt, hat sich die Mannschaft selbst und auch den Gegner in keinster Weise. Dafür war vor allem der Angriff mit Daisuke Ando, Manuel Maier , Marc Barisic oder Tim Amberger, der sich wenigstens ab und an in Schusslaune präsentierte, aber trotzdem blass blieb, zu schwach und harmlos. Die Ankündigung war nichts mehr als eine Phrase. Richtigen Siegeswillen, Aggressivität in den Zweikämpfen, mit mutigem Pressing den Gegner zu Ballverlusten zwingen, das zeigten die Arminen nur in der Anfangsphase – als sie mit Gegentempo das Tempo der TSG Pfeddersheim zu erwidern versuchten. Bevor die Gastgeber zur ersten gefährlichen Attacke kamen, die fatalerweiser bereits zum 0:1-Rückstand führte (12.), hätte Arminia in Führung liegen können. Auch der schnelle Ausgleichstreffer war durch Tim Amberger und Steffen Burkhard möglich, ehe Eduard Hartmann und Jan Rillig als gemeinsame Fehlerteufel das 2:0 für die TSG ermöglichten (24.). „Das waren zwei glatte Eigentore, weil es in entscheidenden Situationen an Konzentration fehlte“, wertete Stefan Malz den unnötigen Rückstand. Pfeddersheim profitierte von dem beruhigenden Vorsprung, ließ fortan Ball und Gegner laufen. Arminia verlor die Linie. Gut gemeinte Attacken endeten meist in Abspielfehlern, bei aussichtsreiche Möglichkeiten, wie in der letzten halben Stunde , mangelte es am gescheiten Abschluss. „Bis zum 1:0 haben wir ganz gut gespielt, aber dann passieren Fehler, die in einer Schülermannschaft nicht passieren dürfen“, haderte Pietro Berrafato. Die Rheingönheimer, von Malz von der Seitenlinie aus oft dirigiert, versuchten das Blatt zu wenden, als es bereits mit guten Aktionen der Gastgeber vollgeschrieben war. „Wir steckten nicht auf, aber zwingende Chancen waren trotz allem Bemühen Mangelware“, gab Sebastian Luber zu, der zusammen mit den eingewechselten Schafhaupt und Lohrke das Angriffsspiel beleben sollte. Viel kam dabei nicht heraus. „Wir haben wesentlich mehr investiert und verdient gewonnen“, lautete das Fazit von TSG-Trainer Norbert Hess. Stefan Malz, der bisherige Co-Trainer, der nach zuletzt desolater Vorstellung gegen Zweibrücken nur Lohrke und Bormeth (verletzt) aus der Startelf nahm, scheint schnell wieder in den Hintergrund rücken zu wollen. Das ist ihm deutlich anzumerken. „Ich mache den Job, solange ich muss“, hofft er auf baldige Verpflichtung eines neuen Trainers. Gestern kehrte Sportchefs Markus Impertro von seiner Mittelmeerreise zurück. Nun geht die Suche los.

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