Ludwigshafen Freizeittreff mit Förderangebot für Schüler in Oppau

Ceesay, Simon und Bauer.
Ceesay, Simon und Bauer.

Das Ernst Kern-Haus hat sich bei einem Sommerfest präsentiert und auf sein Betreuungs- und Spielangebot für Kinder und Jugendliche aufmerksam gemacht. Die Einrichtung in Oppau hat einiges zu bieten.

„An den Seilen kann man sich von einer Bank zur anderen schwingen“, erzählt Aleksander Schneider (10) von seiner Lieblingsstation auf dem Sommerfest des Ernst-Kern-Hauses in Oppau. Wasserspiele, Popcorn, Eis und Kuchen und viele andere lustige und leckere Sachen gab es am Freitag auf dem Schulhof und der Turnhalle der Goethe-Mozart-Schule, in deren Souterrainräumen die Einrichtung ihren Platz hat.

Die Kinder, die hier ihre Freizeit verbringen, zeigten unter anderem auch, was man hier nach der Schule so machen kann. Eine kleine Aufführung des Theaterprojekts „Out“ kam auf die Bühne. Viele Bewegungsparcours, Spiel- und Bastelangebote wie kreatives Malen, Figuren aus Luftballons und selbstgemachte Pompons konnten die Kinder ausprobieren.

Für Kinder ab sechs Jahre

Ole strahlt. Mit Hilfe seiner Mama Angela Gerlach gleitet der Einjährige in einer Kiste auf der Rollenrutsche bergab. In fünf Jahren kann er nach der Schule die Angebote des Ernst-Kern-Hauses nutzen. Für Menschen zwischen sechs und 26 Jahren bietet die Einrichtung offene Kinder- und Jugendarbeit, Angebote für Freizeit und Bildung. Vier hauptamtliche Mitarbeiter, acht Honorarkräfte, zwei Ehrenamtliche und eine duale Studentin helfen unter der Leitung von Erziehungswissenschaftlerin Katharina Ceesay bei Hausaufgaben und beim Lernen.

Abfahrt: Aleksander, im Hintergrund Laura Slezak, Hauptamtliche bei den Falken.
Abfahrt: Aleksander, im Hintergrund Laura Slezak, Hauptamtliche bei den Falken.

Die Arbeit war durch die Pandemie sehr erschwert. Jetzt konnten Kinder und Erwachsene wieder feiern. Laut und lustig war es beim Sommerfest am Freitagnachmittag auf dem Schulhof. „Wir haben viele Kinder aus Mundenheim und Friesenheim mitgebracht“, erzählt Landtagsabgeordnete Anke Simon (SPD). In den Stadtteilen gibt es ähnliche Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit wie das Ernst-Kern-Haus. Alle sind in der Trägerschaft der Bürgerinitiative in Ludwigshafen (BIL), deren Stellvertretende Vorsitzende Simon ist. Für die Kosten für Mitarbeiter und Material kommt die Stadt Ludwigshafen auf.

Ingrid Frühauf vom BUND bastelt mit der RHEINPFALZ.
Ingrid Frühauf vom BUND bastelt mit der RHEINPFALZ.

Namengeber SPD-Politiker

Skulpturen aus Kalkstein können die Kinder am Stand gestalten, den Ellen-Sophie Bauer betreut. Sie absolviert den Bundesfreiwilligendienst in einer der Einrichtungen in der Trägerschaft der Bürgerinitiative in Ludwigshafen (BIL). „Statt Skulpturen zu formen, bohren die Kinder eher Löcher in die Steine“, erzählt Bauer von ihren Erfahrungen an diesem Nachmittag. Hauptsache, es mache Spaß. „Hier wird jeder so genommen, wie er ist“, betont Ceesay. Das wäre auch im Sinne von Namensgeber Ernst Kern (1904 bis 1976).

Der gelernte Mechaniker und spätere SPD-Politiker war in der Weimarer Republik Vorsitzender der pfälzischen Sozialistischen Arbeiter-Jugend und des Bezirks Pfalz der Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde. Er prägte die Kinder- und Jugendarbeit in Ludwigshafen und der Pfalz vor und nach dem Zweiten Weltkrieg.

Vereine engagieren sich

„Everybody wants to be my enemy“, den Hit von Imagine Dragon spielten die Heartliner auf dem Fest. Die Musiktruppe übergab nach ihrem Auftritt auch eine Spende von 300 Euro an Ceesay. „Damit finanzieren wir Ausflüge im Sommer“, erklärt sie. In Zeiten klammer Kassen ein willkommener Beitrag zur Arbeit des Ernst-Kern-Hauses. Wie die Heartliner haben sich zahlreiche Vereine auf dem Fest engagiert. Bei den Heartlinern konnten die Kinder die Instrumente ausprobieren, beim BUND einen selbstgemachten Blumentopf gestalten, die Falken hatten die Rollenrutsche aufgebaut und betreut, um nur einige Akteure zu nennen.

Wenn nach dem Fest der Alltag wieder einkehrt, können Kinder weiter zum Ernst-Kern-Haus kommen. Ein riesiges Puppenhaus lädt zum Spielen ein. Kostüme quellen aus einer Kiste. Gleich neben der Tischtennisplatte findet sich der Kicker und die Playstation. Im Souterrain der Goethe-Mozart-Schule in Oppau werden Kinderträume wahr.

Kontakt

Bürgerinitiative offene Kinder- und Jugendarbeit in Ludwigshafen, Kurt–Schumacher-Straße 38, 67069 Ludwigshafen

Angebote, Öffnungszeiten

Lernzeit und Förderangebot, täglich 12 bis 15.30 Uhr: Hausaufgabenbetreuung, gezieltes Aufarbeiten von Lernschwächen und Stärkung der Lernmotivation und Konzentration in offenen Gruppen. Förderung von Lesekompetenz und Sozialkompetenz, Abbau von Lernbarrieren und Schulängsten. Schüler- und Berufshilfe nach Absprache. Spiel- und Freizeitangebot, täglich ab 15.30 Uhr. Montag: Offener Treff, ab 17 Uhr Theaterprojekt Out, Dienstag: Offener Treff bis 21 Uhr, Mittwoch: Fußball, ab 17 Uhr Offener Treff bis 21 Uhr, Donnerstag: Mädchen oder Jungentag bis 18 Uhr, Freitag: Sport in der Turnhalle, ab 16.30 Uhr Offener Treff bis 21 Uhr.

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