Ludwigshafen Friesenheim: German Open der Murmelspieler

Da ist Präzision gefragt: einer der Spieler bei den German Open.
Da ist Präzision gefragt: einer der Spieler bei den German Open.

13 Mannschaften sind am Samstag zu den German Open der Murmelspieler gekommen. Der 1. Murmelspielclub Ludwigshafen-Friesenheim (MSC) hatte auf die Bambus-Murmel-Ranch an der Neuwiesenstraße geladen.

Vereinzelt werden auf den drei Bahnen bereits die Glasmurmeln Richtung Loch geworfen. Dann eröffnet der Vorsitzende Theo-Heinz Adrian das Turnier und erklärt die Regeln. Die aus dem hessischen Södel angereisten Gäste stimmen den Schlachtruf an: „Ein dreifach donnerndes Kullerkuller“ und die Menge antwortet: „rollroll!“ Die Murmelspieler sind ein sehr geselliges Völkchen. Die amtierenden deutschen Meister sind vier Jungs vom Södeler Klickerverein. Der zweitjüngste davon, der 20-jährige Tim Tanner erzählt, dass er bereits mit elf Jahren angefangen hat zu klickern. Er kam in den Lottoladen, wo Flyer zu einem Turnier auslagen. Daraufhin suchte er sich drei Kumpels und so ging es direkt am nächsten Tag los. Inzwischen ist er einer der amtierenden deutschen Meister seines Vereins und Schriftführer.

Es wird geschussert

Zwischenzeitlich ist das Turnier in vollem Gange: Friesenheim ist mit dem gastgebenden 1. Murmelspielclub, dem „Eulenpark Café“, den Turmwächtern und den „Motts“ – benannt nach der Mottstraße –, der am stärksten vertretene Stadtteil. Eine Mannschaft besteht aus vier Spielern. Zwei jeweils gegnerische Spieler werfen nacheinander eine Murmel auf einer Bahn in Richtung Loch. Dieses befindet sich im hinteren Drittel. Dabei muss die Wurflänge beim Anspiel mindestens zwei Meter betragen. Wer näher am Loch ist oder sogar schon eingelocht hat, darf beginnen. Jeder hat drei Murmeln. Gewinner ist, wer die letzte Kugel ins Loch bringt. Dafür erhält die Mannschaft einen Punkt. Das Ganze ist durch den Deutschen Murmelrat genau reglementiert. Es gibt zwei Spielleiter und einen Regisseur, der die Einhaltung der Regeln beobachtet. Es wird geschussert. So nennt sich die Technik. Gerade hat ein Spieler einen Doppelditsch gemacht. Mit einer Murmel sind zwei andere angeditscht worden und dürfen so alle drei ins Loch gelegt werden. „Das ist Königsklasse“, bemerkt ein Zuschauer bewundernd. Auch Elfmeter gibt es: Verlässt eine Murmel das Spielfeld, darf sie am Aus-Punkt zweimal Richtung Loch geschnipst werden. Murmeln sind immer 16 Millimeter groß und sehen nicht so aus, wie wir sie aus unseren Kindertagen kennen. Es ist eine gelbe oder weiße Glaskugel ohne Katzenauge. Die ersten beiden Gewinner einer Gruppe qualifizieren sich fürs Viertelfinale, von dort fürs Halbfinale und so fort.

Dreimal Deutscher Meister

Dreimal ist der MSC bereits Deutscher Meister gewesen. Die Sterne auf den roten Vereinstrikots deuten darauf hin, erklärt Monika Adrian, Schriftführerin des Clubs. Das war 1999, 2001 und 2006. Im Jahr 2008 sind sie bei der Weltmeisterschaft sogar Vizemeister gewesen. Die Sieger Bei den German Open hat Södel gewonnen, Zweiter wurde der MSC 2. Auch den dritten Platz belegte der MSC. Das beste Amateurteam waren die „Motts“.

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