Ludwigshafen Furioser Aufsteiger verpasst die Krönung

LUDWIGSHAFEN. Die Saison 2013/14 der Fußball-A-Klasse Nord wird den Vereinen aus dem Raum Ludwigshafen nicht in guter Erinnerung bleiben. Der SV Ruchheim verpasste den Aufstieg und die DJK Concordia Ludwigshafen musste nach nur zwei Jahren als Tabellenvorletzter wieder in die B-Klasse zurück.

Die Saison des aber auf das Scheitern in der Aufstiegsrunde zu reduzieren, würde der Mannschaft nicht gerecht. „Insgesamt haben wir eine starke Serie gespielt. Es hat lediglich die Krönung, das i-Tüpfelchen, gefehlt“, sagt Trainer Ralf Wieandt. Der Aufsteiger legte einen Raketenstart mit zehn Siegen in Folge hin. „Das hat Begehrlichkeiten geweckt“, weiß Wieandt. Die Ruchheimer profitierten von ihrer Heimstärke, gewannen auf ihrem Kunstrasen 14 von 15 Spielen und unterlagen nur Meister DJK Eppstein (1:3). Am Ende hatte der SVR, der mit Abstand die meisten Tore erzielte (91), nur einen Punkt Rückstand auf Eppstein. Hoch gehandelte Aufstiegskandidaten wie TuS Dirmstein oder SV Weisenheim distanziert der Neuling klar. Wirkte die junge Mannschaft im Kreispokalfinale gegen Weisenheim (2:0 nach Verlängerung) nervlich stabil, so rutschte den meisten im ersten Aufstiegsspiel gegen 08 Haßloch (0:2) das Herz in die Hose. „Unser schlechtestes Spiel“, konstatiert Wieandt. Im zweiten Duell gegen Jockgrim (1:1) mangelte es eklatant an der Chancenverwertung. Der musste sich mit Platz sieben zufriedengeben. „Das ist angesichts des Potenzials, das in der Mannschaft steckt, viel zu wenig“, sucht Trainer Maik Unfricht nicht nach Ausreden. Das Problem: Im Kader stehen etliche talentierte Spieler, doch mit Ehrgeiz, Siegeswillen und Einstellung ist es nicht so weit her. In der Rückrunde, in der nur die Absteiger DJK Concordia und TuS Sausenheim weniger Punkte holten als der FCA, wurden nur noch vier Partien gewonnen. Siege in Dirmstein (3:0) und Friesenheim (2:0) belegen, das Qualität und Ergebnis in einem Missverhältnis stehen. Direkt dahinter auf Rang acht folgt der . Das Torverhältnis von 73:74 zeigt, dass es bei den Partien des SVS oft ein Spektakel gab. Zu Hause erzielte Schauernheim in jedem Spiel mindestens einen Treffer, was sonst nur Ruchheim und Arminia II gelang. Gegen die ersten Sechs der Tabelle blieb der SVS in zwölf Partien sieglos, dagegen gab es gegen die Abstiegskandidaten oft klare Siege. „Die Mannschaft ist im Umbruch, da kann nicht alles klappen“, erklärt Spielertrainer Frank Mangold. Dem überalterten Team hat er Schritt für Schritt junges Blut zugeführt. Mit Platz neun hat Neuling seine erste Saison in der A-Klasse abgeschlossen. Die FG ist der Gegenentwurf zu Schauernheim – zumindest was das Torverhältnis anbelangt: 46:36. So wenige Tore fielen bei keiner anderen Mannschaft. „Unsere Stärke ist das Defensivverhalten, das Spiel gegen den Ball“, sagt Trainer Erdem Kar. Musste sich das Team in der Vorrunde noch Sorgen um den Ligaverbleib machen, so hat Mutterstadt als fünftbeste Rückrundenmannschaft trübe Gedanken ab März gar nicht mehr aufkommen lassen. Die Vertragsverlängerung des beliebten Kar hat den Nullachtern einen zusätzlichen Schub gegeben. Etwas länger musste sich Liga-Dino , der seit der Serie 2000/01 ununterbrochen der A-Klasse angehört, um den Klassenverbleib sorgen. Auch die Kroaten sind in die Jahre gekommen, was nicht spurlos am Team vorübergangen ist. So gesehen ist Platz elf eine ordentliche Platzierung. „Wir brauchen dringend neue Spieler, vor allem junge Leute“, sagt Spielertrainer Krunoslav Rozic mit Blick auf den viel zu kleinen Kader. Der neue Vorsitzende Ivan Cule will dem FC Croatia zu einem anderen, frischeren Gesicht verhelfen. Davon soll auch das Team profitieren. Nur zwei Jahre dauerte das Gastspiel der . Der Verein war auf gutem Weg, sein ramponiertes Image aufzupolieren, da gab es nach der Partie beim TSV Eppstein (1:2) einen Rückfall. Tätliche Auseinandersetzungen nach dem Abpfiff, Polizeieinsatz, Sportgerichtsverhandlung – das volle Programm. „Die Übeltäter haben wir ausgeschlossen“, verdeutlicht Vorsitzender Manfred Heppner. Trainer Ibrahim Yildirim unterstützte den Kurs: „Der Erfolg ist jetzt absolut zweitrangig. Wir müssen sportlich auftreten.“ Der Rumpfmannschaft fehlten am Ende sieben Zähler zum rettenden Ufer. (thl)

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