Ludwigshafen FWG sieht Gesprächsbedarf

Der politische Schlagabtausch um den Erziehermangel in Ludwigshafen geht in die nächste Runde. Die FWG fordert, dass sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen, um eine Lösung zu finden. Die Anna-Freud-Berufsschule wiederum weist die Kritik von Dezernentin Cornelia Reifenberg (CDU) zurück.

Alles begann vor einer Woche. Da informierte Reifenberg im Jugendhilfeausschuss, dass es immer schwieriger werde, auf dem Arbeitsmarkt Erzieher für Kitas in Ludwigshafen zu finden. Deshalb gibt es aktuell sechs Kindergarten- und Krippengruppen, die nicht in Betrieb genommen werden können, weil Erzieher fehlen. Daraufhin hatte die Anna-Freud-Schule mangelnde Unterstützung bei der Erzieher-Ausbildung durch die Stadt beklagt. Dies wiederum hat Reifenberg zurückgewiesen. Die Dezernentin sagte, dass Bund und Land Schuld an der Misere seien, da sie als Träger der Ausbildung die Weichen nicht rechtzeitig gestellt haben (wir berichteten). Dieser Schlagabtausch hat nun Rainer Metz auf den Plan gerufen. Der FWG-Fraktionsvorsitzende sieht ein „großes Kommunikationsproblem zwischen Verwaltung und vom Kitaproblem betroffenen Stellen“. In der Sache habe die Jugenddezernentin Recht, wenn sie die Hauptschuld bei Bund und Land sieht. Dennoch bleibe die Frage, „inwiefern die Stadt ihr Möglichstes getan hat, um den Erziehermangel ein Stück weit abzufedern“, schreibt Metz. Er plädiert dafür, dass Stadt und Schule aufeinander zugehen. Denn die Stadt sei zuständig dafür, dass die Berufsschule die Räume für den Unterricht habe. Unterm Strich sei es nicht akzeptabel, wenn es zwar neue Kitaräume gebe, die nur wegen des Mangels an Erziehern nicht genutzt werden könnten. Daher müssten alle an einen Tisch, um gemeinsam zu versuchen, „die prekäre Situation zu entschärfen“. Die Anna-Freud-Schule wiederum bezeichnet die jüngsten Aussagen von Reifenberg als „verwunderlich“. Seit 2010 steige die Nachfrage nach Kitaplätzen und Erziehern. „Damit hätte die Ausbildungskapazität auch in Ludwigshafen noch gesteigert werden müssen“, betont die Schule. Die Stadt hätte dafür die Raumkapazitäten ausweiten müssen, was nicht geschehen sei, wiederholt die Schule ihre Kritik.

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