Ludwigshafen Gemischte Gefühle nach Zwangspause

Niclas Loch wechselte vom FC Arminia zum LSC.
Niclas Loch wechselte vom FC Arminia zum LSC.

«FUSSGÖNHEIM.» Nachdem der spielfreie Fußball-Verbandsligist ASV Fußgönheim eine Woche zwangspausierte, wartet am Sonntag, 15 Uhr, ein richtiger Brocken auf das Team: Der ASV erwartet den Tabellendritten Hassia Bingen.

„Die Pause kam einerseits ungelegen, weil wir gerne den Schwung vom Sieg in Hauenstein mitgenommen hätten. Andererseits haben die Angeschlagenen eine Woche mehr, sich zu erholen und die neuen Spieler können sich besser integrieren“, erklärt Trainer Jan Kamuf. Zu diesen neuen Akteuren zählt Niclas Loch (22). Der Abwehrspieler kam kurz vor Transferschluss vom Ligarivalen Arminia Ludwigshafen. „Ich wollte wieder regelmäßiger spielen. Bei der Arminia wäre das schwer geworden“, erklärt der schnelle Loch, dem der Abgang dennoch nicht leicht gefallen ist. In Fußgönheim seien die Chancen, Stammkraft zu werden, größer, zumal er in der Jugend kurze Zeit unter Kamuf trainierte. Bei seiner Premiere in Hauenstein lief Loch als linker Verteidiger auf. „Es ist schön, dass ich sofort das Vertrauen bekommen habe. Am liebsten spiele ich zwar Innenverteidiger, aber es geht auch außen“, sagt Loch. Der Coach war angetan von seiner Leistung. „Niclas ist zweikampfstark und passsicher. Er kann ein Spiel eröffnen und hat ein gutes taktisches Verhalten“, lobt Kamuf den Abwehrspieler. Der findet in Fußgönheim eine kleine Kolonie seines ehemaligen Vereins SV Ruchheim vor. Im Kader stehen vier Mann, die vor zwei Jahren noch für den SVR spielten. Gegen Bingen ist Steffen Euler wieder dabei, dessen Sperre abgelaufen ist, ebenso der zuletzt verletzte Stürmer Talha Demirhan. Dazu dürfte neben Loch auch Stürmer Antun Vuksanovic seine Heimdebüt feiern. Noch deutlich schwieriger wie für den ASV Fußgönheim dürfte die Aufgabe für den Ludwigshafener SC werden. Der tritt am Sonntag, 15 Uhr, beim Tabellenzweiten TB Jahn Zeiskam an. Schaut man sich die Auswärtsbilanz der Hochfelder seit dem letzten Sieg in der Fremde am 18. Oktober 2015 (3:0 in Morlautern) an, kann man den LSC nur als krassen Außenseiter bezeichnen. Von den 27 Auswärtspartien seit damals wurden 23 verloren, viermal gab es wenigsten einen Punkt. Und wenn wir gerade bei schwierigen Aufgaben sind, dann gilt das auch für Mikael Terzi (19). Der Linksverteidiger dürfte es mit Kadir Seker zu tun haben, der am Montag die Arminen-Abwehr 45 Minuten lang aufmischte, im zweiten Abschnitt aber nicht mehr so zur Geltung kam. „Mikael ist im Kommen, er wird immer besser“, ist Trainer Michael Drese mit den Leistungen des linken Verteidigers zufrieden. Als der Coach in der vergangenen Saison die A-Junioren beobachtete, habe Terzi den stärksten Eindruck hinterlassen. Ein Eingriff am Meniskus warf den Abwehrspieler zurück, jetzt ist er fit. „Ich habe in der D-Jugend bei Alemannia Maudach mit Fußballspielen begonnen, bin aber früh zum LSC gewechselt“, sagt der in Ludwigshafen geborene Terzi, dessen Familie aus der türkischen Provinzhauptstadt Trabzon stammt. Er besucht die 13. Klasse der Integrierten Gesamtschule Gartenstadt und möchte nach dem Abitur studieren. „Vielleicht Maschinenbau, vielleicht Chemietechnik“, sagt Terzi. Krasser könnten die Gegensätze in einem Spiel kaum sein. Der allein noch unbesiegte Spitzenreiter Arminia Ludwigshafen gastiert beim punktlosen Tabellenletzten SV Herschberg (Sonntag, 16 Uhr). Die schwierigste Aufgabe dürfte Trainer Marco Laping zufallen, der dafür sorgen muss, dass sein Team den Gegner nicht unterschätzt und die Partie konzentriert angeht. „Da wird es keine Probleme geben. Die Jungs sind klar im Kopf und werden die Spannung hochhalten“, ist der Coach überzeugt. Laping hat sich das Spiel gegen Zeiskam vom Montag noch einmal angesehen. „Auch in der ersten Halbzeit hatten wir schon viel Ballbesitz und dominiert. Das Spiel lief aber nicht flüssig genug, sondern war mitunter etwas träge“, berichtet der Trainer von seinen Beobachtungen. In der zweiten Halbzeit waren die Arminen beweglicher, schneller, und es ging mehr in die Tiefe. Das war schon ziemlich nahe am Optimum für einen Verbandsligisten in einer Partie gegen einen bis dato ungeschlagenen Widersacher und gute Unterhaltung für den Zuschauer. Dies belegt ein Chancenverhältnis von 7:0 nach dem Wechsel. „Ziel ist, dass es uns gelingt, diese guten Phasen auszudehnen“, verdeutlicht Laping.

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