Ludwigshafen Gesucht: Bundesbankfiliale

Die Auflösung: Die Skulptur „Große Zwei“ gehört zum Bundesbankgebäude in der Kaiser-Wilhelm-Straße.
Die Auflösung: Die Skulptur »Große Zwei« gehört zum Bundesbankgebäude in der Kaiser-Wilhelm-Straße.

In unserem monatlichen Bilderrätsel „Wo isses?“ haben wir nach einem markanten Gebäude in Ludwigshafen gesucht. Es handelt sich um die Filiale der Bundesbank am Rheinufer. An der nördlichen Seite befindet sich die Skulptur „Große Zwei“ des Künstlers Fritz Koenig. 15 Leser haben das mehrere Meter hohe Kunstwerk erkannt, konnten davon auf das Bankgebäude rückschließen und haben uns die richtige Lösung geschickt.

Die Bundesbankfiliale liegt diskret am Anfang der Kaiser-Wilhelm-Straße und grenzt an die Rheinpromenade sowie an die Zufahrt zur Rhein-Galerie. Tausende Autos fahren dort jeden Tag vorbei. In dem gut gesicherten Gebäude befindet sich die Hauptverwaltung der Bundesbank in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Hier sitzt die Bankenaufsicht für die Kreditinstitute und Finanzdienstleister in Südwestdeutschland. Außerdem versorgt die Bundesbank die Wirtschaft und die anderen Banken in der Region mit Bargeld. Für Otto-Normalverbraucher bietet die Bundesbank einen besonderen Service an: Privatkunden können dort gebührenfrei und unbefristet D-Mark-Banknoten und -Münzen in Euro umtauschen. Das kommt noch öfters vor, als man denkt. Nach Angaben der Ludwigshafener Filialleiterin Brigitte Ackermann besucht täglich ein gutes Dutzend Kunden ihre Bank, um dort D-Mark in Euro umzutauschen. Die Höhe der Beträge sei unterschiedlich und reiche von ein paar Pfennigen bis hin zu einigen Tausend Mark. Auch gut 15 Jahre nach der Umstellung auf den Euro werden beim Aufräumen, Haushaltsauflösungen oder im „alten Sparstrumpf“ größere D-Mark-Beträge gefunden. Die Experten der Bundesbank gehen davon aus, dass sich aktuell noch über 12,5 Milliarden Mark im Umlauf befinden. Der Geldumtausch ist nicht die einzige Dienstleistung für Bürger: Die Bundesbank-Filiale tauscht auch beschädigte Euro-Banknoten in neue Scheine um, sofern noch mehr als die Hälfte der ursprünglichen Note vorhanden ist. So etwas passiert beispielsweise, wenn ein Geldschein mitgewaschen oder bei einem Feuer teilweise zerstört wird. Ebenfalls möglich sind Einzahlungen an das Finanzamt oder andere öffentliche Kassen. Ein Service, den Menschen nutzen können, die kein eigenes Girokonto besitzen. Außerdem werden an den Schaltern Sammlermünzen der Bundesrepublik verkauft. Das Filialgebäude in Ludwigshafen wurde Ende 1979 eingeweiht und beherbergte bis zu einer Strukturreform 2002 die Landeszentralbank. Neben der Bank befinden sich auch einige Privatwohnungen in dem Gebäude. Auf dem Parkplatz an der nördlichen Seite ragt die Skulptur aus unserem Rätselbild in die Höhe. Geschaffen hat die „Große Zwei“ der in Würzburg geborene Bildhauer Fritz Koenig, der im Februar dieses Jahres gestorben ist. Seine Skulpturen sind im öffentlichen Raum vieler deutscher Städte zu sehen, etwa in München, wo er das Denkmal für die Opfer des Olympia-Attentats 1972 gestaltete. In Ludwigshafen spielt er mit der Statik und der Abstraktion der Figuren. Die beiden, auf keulenförmige Körper und Kugelköpfe abstrahierten Figuren scheinen zu fallen. Ein kleines Stück verbindet die „Zwei“ mit der senkrecht aufstrebenden Säule. Für den Betrachter ergibt sich der Eindruck eines zerbrechlichen, flüchtigen Augenblicks, auch wenn die massive Skulptur aus Bronze ist. Der Künstler will damit das Aufstreben und Fallen zeigen, heißt es weiter in einer Veröffentlichung über Skulpturen in Ludwigshafen. Und das passt ja eigentlich ganz gut zum Geld – schneller Reichtum kann sich schnell wieder verflüchtigen. Sicher ist: Die Skulptur wurde als „Kunst am Bau“ vor dem Bankgebäude am Rande des Parkplatzes errichtet. Das Rätselbild war diesmal eine harte Nuss für unserer Leser. Einige lagen daneben und tippten auf andere Gebäude. Unter den richtigen Einsendern haben wir zwei Gewinner ausgelost, die jeweils zwei RHEINPFALZ-Kaffeetassen gewonnen haben: Ulrike Kornmesser sowie Uwe Fuss aus Ludwigshafen. Das nächste „Wo isses?“ gibt’s im Dezember.

Rätselbild.
Rätselbild.
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