Ludwigshafen Gibt es wieder ein Wunder?

Gunnar Dietrich (rechts) ist der Chef in der Mannschaft. Sein Wort hat gewicht. Auch Trainer Matschke hört oft auf Dietrich.
Gunnar Dietrich (rechts) ist der Chef in der Mannschaft. Sein Wort hat gewicht. Auch Trainer Matschke hört oft auf Dietrich.

«LUDWIGSHAFEN.» Die Eulen Ludwigshafen können das Wunder 2.0 – also den Klassenverbleib in der Handball-Bundesliga – am letzten Spieltag noch perfekt machen. Doch sie sind auf fremde Hilfe angewiesen. Dennoch glaubt Kapitän Gunnar Dietrich fest daran, dass morgen Nachmittag (15 Uhr) eine von vielen Verletzungen geprägte Saison glücklich endet.

Damit es mit dem Wunder allerdings klappt, muss die Mannschaft von Eulen-Trainer Ben Matschke in der ausverkauften Friedrich-Ebert-Halle gegen GWD Minden gewinnen. Und: Gleichzeitig müssen die Abstiegskonkurrenten SG BBM Bietigheim und VfL Gummersbach im direkten Aufeinandertreffen unentschieden spielen. Nur dann ist der Coup perfekt. Es wäre wahrhaftig ein Coup. Denn noch vor zwei Wochen glaubte im Lager der Eulen keiner an das große Finale. Auch Abwehrchef Dietrich schätzte die Ausgangslage mit nur zehn Pluspunkten realistisch ein. Doch die beiden Siege gegen den Bergischen HC und bei den Rhein-Neckar Löwen haben neue Kräfte freigesetzt. Und die Karten neu gemischt – obwohl nach dem Sieg gegen den Bergischen HC sich einige Spieler mit dem Abstieg abgefunden hatten. „Die Stimmung ist gerade überragend bei uns. Jetzt ist noch alles möglich, wenn wir unsere Hausaufgabe gegen Minden machen. Und die werden wir mit der Unterstützung unserer großartigen Fans erledigen. Auch wenn es nicht einfach wird“, sagt Dietrich. Die Situation ist nicht neu für die Eulen. Vergangene Saison machte Ludwigshafen den Ligaverbleib auch erst am letzten Spieltag perfekt. Auch da hatten die Eulen das Schicksal nicht selbst in der Hand. Ein Sieg war im Heimspiel gegen den HC Erlangen Pflicht. Gleichzeitig musste der TuS Nettelstedt beim TBV Lemgo verlieren. Das Ende ist bekannt. Es war das Wunder von Ludwigshafen. Niemand hatte mit dem Ligaverbleib des Aufsteigers damals gerechnet. Sollte es nun morgen wieder zu solch einem Wunder kommen, wäre das außergewöhnlich. „Wir waren mehrfach am Boden und haben uns immer wieder zurückgekämpft. Wir sind eine echte Mannschaft, die trotz der vielen Rückschläge an das Unmögliche geglaubt hat. Auch wenn wir unnötige Punkte liegengelassen haben, aufgegeben haben wir uns nie“, sagt Dietrich. Doch am Ende entscheidet das Ergebnis aus der EgeTrans Arena in Bietigheim über das Schicksal der Eulen mit. Ein möglicher Abstieg – es wäre der dritte nach 2011 und 2015 – wäre kein Untergang für Gunnar Dietrich. „Es wird unter Coach Ben Matschke weiter gehen. Wir müssten es akzeptieren, wenn es doch so kommt. Das Positive nehmen wir auf alle Fälle mit. Und da waren einige schöne Sachen dabei. Ich bin jetzt schon zuversichtlich für die nächste Runde. Wir werden trotz des Abgangs von Alex Feld wieder einen starken Kader haben“, sagt Dietrich.

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