Ludwigshafen Grüne zu Filmfestival: Arbeiten forcieren, bessere Kontrollen

Abbauarbeiten einer Kinoleinwand am Rheinufer.
Abbauarbeiten einer Kinoleinwand am Rheinufer.

„Wir halten am Filmfestival-Standort auf der Parkinsel fest“, sagt Raik Dreher als Sprecher der Stadtratsfraktion Grünes Forum und Piraten auf Anfrage. Der Reiz des Festivals mache zu einem großen Teil die besondere Lage am Rhein aus. „Wir legen aber Wert darauf, dass die Auf- und Abbauarbeiten beschleunigt werden, um die Anwohner nicht über Gebühr zu belasten. Außerdem möchten wir, dass die Schäden an der Bepflanzung, wenn sie denn entstehen, schnell unter Aufsicht des Grünflächenamts beseitigt werden. Wir als Fraktion werden da genau schauen“, so Dreher.

Das sagen die Grünen im Rat

Auch Hans-Uwe Daumann (Grüne im Rat) sagt auf Anfrage: „Das Festival wird durch die Lage am Rhein, Zelte und Bierbänke unter Platanen geprägt. Deshalb sind alternative Standortvorschläge für das Festival unserer Meinung nach nicht realistisch.“ Leider zeige sich die Festivalleitung wenig einsichtig, die gravierenden Eingriffe in die Natur auf der Parkinsel zu beschränken. „Wer die Platanen schädigt und die Natur im Flachwasser gefährdet, sägt aber auch am Ast, auf dem das Festival sitzt. Wir kritisieren seit Jahren die starke Expansion des Festivalgeländes. Dem Naturschutz helfen nur deutliche Auflagen, engmaschigere Kontrollen der Stadt und im Falle von Verstößen saftige Strafen“, bilanziert Daumann.

Ökologische Baubegleitung

Ein RHEINPFALZ-Interview mit dem Forstwissenschaftler und Grünen-Mitglied Volker Ziesling hatte zuletzt eine Debatte über den Standort des Festivals ausgelöst. Er forderte eine Verlegung des Festivals, etwa in den Ebertpark, weil ansonsten die Natur auf der 34 Hektar großen Parkinsel zerstört werde. Anwohner hatten den 63-jährigen Speyerer um eine Expertise gebeten. Die Stadt lehnt einen Standortwechsel ab. Für den Aufbau des 18. Filmfestivals (24. August bis 11. September) kündigte Grünbereichsleiterin Gabriele Bindert auf Anfrage eine ökologische Baubegleitung an, zu der auch Ziesling geraten hatte. Am Standort Parkinsel will die Stadt festhalten. Das nach der Berlinale bundesweit zweitgrößte Festival werde seit seiner Premiere 2005 eng begleitet, betonte Bindert. 120.000 Besucher füllten im Rekordjahr 2019 die Kinozelte am Rheinufer. 2021 kamen – pandemiebedingt – nur halb so viele Gäste.

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