Ludwigshafen Großbrand in Rheingönheim

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Eine etwa 100 Meter hohe dunkle Rauchsäule ist gestern Abend über dem Süden von Ludwigshafen aufgestiegen. In einer Autoverwertungsfirma in Rheingönheim hat es gebrannt. Zwei Personen wurden verletzt, die Brandursache ist noch unklar.

Schon von Weitem war die Rauchwolke über der Autoverwertungsfirma im Rheingönheimer Rampenweg gestern Abend zu sehen. Schaulustige strömten aus allen Richtungen herbei, wurden von der Polizei jedoch ein gutes Stück vom Brandherd entfernt aufgehalten, damit sie die Löscharbeiten nicht behinderten. Allein die Flüchtlinge aus dem Asylbewerberheim im Rampenweg und andere direkte Nachbarn des Firmengeländes, die sich ohnehin in der Sperrzone aufhielten, bekamen so einen unverstellten Blick auf den Einsatz der Feuerwehr. Die rückte nach einem Notruf um 18.54 Uhr mit 16 Fahrzeugen und 65 Feuerwehrleuten an, um den Brand zu löschen. Laut dem Leiter der Ludwigshafener Berufsfeuerwehr, Peter Friedrich, waren auf dem Firmengelände einige Stapel mit alten Autos und Reifen sowie eine Halle in Brand geraten, als sich ein 41-Jähriger und sein 13-jähriger Sohn in der Nähe aufhielten. Der Mann habe gerade gearbeitet und Brandverletzungen zweiten Grades davongetragen. Der Junge beobachtete den Vorfall und erlitt einen Schock. Wie Friedrich außerdem mitteilte, war der Brand gegen 20.30 Uhr unter Kontrolle – allerdings standen da noch umfangreiche Nachlöscharbeiten von mehreren Stunden an. Der Feuerwehrchef erklärte, dass die Brandbekämpfung trotz der relativ kurzen Dauer nicht unkompliziert gewesen sei, weil die Gefahr explodierender Airbags und Gasflaschen bestanden habe. Außerdem lagern auf dem Gelände zahlreiche Alufelgen und das Löschen von sogenannten Aluminiumbränden sei sehr kompliziert. Bis zum Redaktionsschluss standen Brandursache und Schadenshöhe noch nicht fest. Auch ob die Luft durch den Brand von Gummi- und Kunststoffteilen mit Schadstoffen belastet ist, ließ sich gegen 23 Uhr nicht sagen. Es wurden aber Messungen durchgeführt und rußiger Niederschlag untersucht. Bis das Ergebnis vorliegt, empfiehlt die Stadtverwaltung Anwohnern, auf den Verzehr von Obst und Gemüse aus dem Garten zu verzichten. Evakuiert werden musste niemand – weder die rund 200 Bewohner des Asylbewerberheims, das nur wenige Meter vom Brandort entfernt liegt, noch andere Nachbarn. Die B 44 war im Bereich Rheingönheim allerdings eine Stunde lang in beiden Richtungen gesperrt. Die Polizei leitete den Verkehr um.

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